Eigentlich will Susan Arkshaw nur endlich ihren Vater kennenlernen. Doch ihre erste und einzige Spur, ein Mann aus London, der ihr immer Weihnachtskarten schickte, verwickelt sie in komplexere Probleme. Onkel Frank entpuppt sich als Schlürfer, eine Art Vampir, und wird vor Susans Augen von einem überaus gutaussehenden jungen Mann mit einer silbernen Hutnadel getötet. Dieser erweist sich als Merlin, ein linkshändiger Buchhändler - und damit einer von der kämpfenden Sorte. Die Buchhändler wachen seit Generationen darüber, dass sich die Mächte der alten Welt nicht in unsere moderne Gesellschaft einmischen (zumindest nicht allzu stark). Susans Geschichte interessiert Merlin und seine Schwester Vivienne, so dass sie beschließen ihr zu helfen, das Rätsel um ihren Vater zu lösen. Diese Entscheidung bezieht sie jedoch mitten in ein verbotenes Bündnis mit einer uralten mythischen Kraft hinein und die Aufdeckung der Rätsel beinhaltet für mehr als eine von ihnen unliebsame Erkenntnisse...
Die Idee der Geschichte halte ich nach wie vor für sehr gut und innovativ. Zwar wurden auch bekannte Elemente der Fantasy aufgegriffen, aber die Idee mit den links- und rechtshändigen Buchhändler*innen hatte eigentlich fast genug Witz, um die Geschichte zu tragen. Vielleicht ist auch genau das das Problem gewesen, denn leider hat der Autor darüber hinaus irgendwie vergessen, dass in seinem Buch auch Charaktere vorkommen - die bleiben nämlich leider völlig tiefen- und farblos. Merlin hatte mir zunächst noch gefallen - ich dachte, es wäre endlich mal ein non-binärer bzw. gender-fluider Charakter, aber außer Merkmalen, die das andeuteten, blieb auch er mehr Abziehbild als Romanfigur. Schade, mit diesem Buch ist wirklich viel verschenkt worden.