Die Autohändler in Deutschland müssen sich auf einen Ansturm gefasst machen: Das Zentralorgan des deutschen Autofahrers, die ADAC motorwelt, verkündet in ihrer aktuellen Ausgabe (Nr. 10/2009, S. 12, siehe Ausriss links), dass die Autopreise im Durchschnitt um sage und schreibe 3.400 € gesunken sind. Das ist ja mehr als sich durch die Abwrackprämie sparen lässt und da werden gleich mal die Sparschweine geköpft.
Stutzig wird man dann spätestens beim Autohändler. Die Listenpreise haben sich dort irgendwie überhaupt nicht nach unten bewegt. Dies mag daran liegen, dass sich die Listenpreise überhaupt nicht geändert haben. Eine geeignetere Überschrift wäre vielleicht gewesen: "Deutsche geben weniger Geld für Neuwagen aus", wie es z.B. das Lokalblatt NRZ tat. Oder vielleicht: "Deutsche sparen beim Neuwagen", wie der Tagesspiegel titelte.
Denn gesunken ist nur der Durchschnittspreis, den die Deutschen für Autos ausgaben. Genauer gesagt, nur der durchschnittliche Listenpreis. Rabatte und sonstige Preissenkungen, wie Abwrackprämie sind in der Kalkulation noch gar nicht mit eingerechnet. Die Deutschen geben einfach weniger fürs Auto aus und das nicht nur netto (Endpreis) sondern schon brutto, sie schauen also schon vorher nach billigeren Autos bzw. kleineren Autoklassen.
Das ist natürlich das größte Manko an der Listenpreisstudie von Autopapst Dudenhöfer von der Uni Duisburg-Essen. Wen interessieren schon unverbindliche Preisempfehlungen? Im Prinzip ist das nämlich nur eine alternative Darstellung der Zulassungszahlen. Wurden mehr Ober-, Mittel- oder Unterklasseautos gekauft? Das ganze eben nur monetär bewertet.
Die einzigen die drauf reingefallen sind, waren die "Experten" vom ADAC. Oder sie waren zumindest zu dämlich dem Leser die Quintessenz der Studie in drei Sätzen näher zu bringen. Kann aber auch schon mal schief gehen. Die motorwelt ist ja nur eine Fachzeitschrift...