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Arbeit für alle, aber keine Vollbeschäftigung

Normalerweise zapp ich ja sofort bei den Sabinse Chrisbumsen Mikrofonhalterrunden weg. Gerade bei Illner war ich nicht schnell genug, was mir eine schöne Stilblüte vom Rüttgers einbrachte: Die SPD will ja für Vollbeschäftigung bis 2020 sorgen, nur der Rüttgers glaubt da nicht dran (sein gutes Recht). Er glaubt generell nicht an Vollbeschäftigung, hält sie für unrealistisch. Ein düsteres schwarzes Zukunftsbild, aber auch sein gutes Recht. Nur dumm, dass im Wahlprogramm der CDU (etwas unbestimmter) steht: "Wir halten Arbeit für alle für möglich und arbeiten für die Erreichung dieses Ziels." Jetzt meinst Du bestimmt, das ist doch das selbe. Nein, erklärt der Onkel Jürgen, Vollbeschäftigung hat ja eine klare wirtschaftswissenschaftliche Definition! Vollbeschäftigung heißt ja ca. 2-3% Arbeitslosigkeit.* Aber "Arbeit für alle", ja, was eigentlich heißt das den nun auf Rüttgerisch? Frau Illner, noch wach? Nachhaken! Oh, du Dumpfbratze, selbst dazu zu blöd. Jetzt kann ich die ganze Nacht nicht schlafen, weil ich dumm sterben muss und den Unterschied zwischen Vollbeschäftigung und Arbeit für alle nie erfahren werde.

* Die Rüttgersche Definition von Vollbeschäftigung, die er als wirtschaftswissenschaftliche ausgibt, ist eigentliche eine politische. In der VWL spricht man von Vollbeschäftigung, wenn Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt herrscht und alle arbeitswilligen zum Marktlohn auch Arbeit finden. Alle, die zu diesem Lohn nicht arbeiten wollen, sind "freiwillig" arbeitslos. In diesem Sinne gilt nach wirtschaftswissenschaftlicher Definition eine Arbeitslosenquote von Null Prozent als Vollbeschäftigung. Nun gut, dass ist etwas utopisch und an "Null" Prozent glauben nicht einmal die hart gesottensten Klassiker. Aufgrund von Arbeitsplatzwechsel etc. gibt es immer einen kleinen Sockel an "Sucharbeitslosigkeit". Und somit spricht man dann von Vollbeschäftigung, wenn die Zahl der Arbeitslosen der Zahl der offenen Stellen entspricht und dies wiederum entspricht in der Empirie in etwa den besagten 2-3%.

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Maik Hetmank: