Heute (Montag) ging es raus nach Heysel zum Atomium. Das Atomium ist ein begehbares Eisenatom, welches zur Expo in Brüssel 1958 erbaut wurde. Zunächst geht es hoch in die oberste Kugel, von der man (bei gutem Wetter) einen phantastischen Blick über Brüssel hat. Danach folgt eine Dauerausstellung zur Expo 58. Des weiteren gibt es noch wechselnde Sonderausstellungen. Bei uns war dies die be.Welcome, wo es um Migration in Belgien ging.
Insgesamt waren wir vom Atomium nicht so begeistert. Die Aussicht ist zwar toll, rechtfertigt aber nicht die 11 Euro Eintritt. Die Dauerausstellung war ganz nett, aber im Grunde nicht viel mehr als ein paar Photos und Modelle zur Expo 58. Die Sonderausstellung zur Einwanderung in Belgien war für uns natürlich völlig uninteressant.
Direkt neben dem Atomium befindet sich ein großer Freizeitkomplex, der Bruparck. Zum einen ist dies Mini-Europe, in dem die wichtigsten Gebäude Europas in Miniaturform nachgebildet sind. Zum anderen gibt es dort noch ein Multiplexkino und ein Erlebnisschwimmbad (Oceade) mit 12 Rutschen.
Wir haben uns wegen des schlechten regnerischen Wetters gegen Mini-Europe entschieden und trotz des schlechten Wetters für den königlichen Park van Laken. Dieser reicht vom Atomium bis zum königlichen Wohnzimmer. An schönen Tagen kann man hier sicherlich gut flanieren, ist aber ansonsten etwas enttäuschend.
Dann ging es für uns vom nordwestlichen Teil Brüssels in den östlichen ins Europaviertel. Hier kann man die Brüssler Gebäude der europäischen Institutionen besichtigen. Hier endet ein Gürtel von neumodischen Gebäuden, der das Centrum vom Norden her eingrenzt. Dies sind Hotels und Bürogebäude im Stil der 70er bis ins neue Jahrtausend. Die EU hat sich einen größeren Komplex an Gebäuden gesichert, in der man die verbauten Euroscheine hinter den Glasfasaden schimmern sieht.
Demnächst wird hier das Parlamentarium eröffnet, welches sich speziell an Besucher des Europäischen Parlaments richtet. Etwas unauffällig im Infopoint des Spinelli-Gebäudes gibt es einen Hinweis, dass es täglich um 10, 11, 15 und 16 Uhr ein Führung durch den Plenarsaal des Europaparlaments gibt. Man sollte sich mind. eine halbe Stunde vorher im rechten Flügel des Spaak-Gebäudes einfinden.
Nach einem Security-Check bekommt man einen iPod umgehangen, der einem in einer der 23 amtlichen Sprachen durch das Gebäude führt. Man bewegt sich dann selbständig vom Eingang in den Plenarsaal. Das Ganze ist ganz nett gemacht und man verbringt eine gute dreiviertel Stunde dort. Die Idee mit dem iPod ist eine recht witzige, da sie auch bildlich die Erläuterungen untermalt und man viel intuitiver durch die Menüs switchen kann.
Am Abend suchten wir uns ein nettes Lokal zum Essen. Unsere Wahl viel auf das "in 't Spinnekopke", welches etwas abseits vom Trubel des Centrums am Place du Jardin aux Fleurs / Bloemenhogplein zu finden ist. Hier bekommt man gute bodenständige innovative Bierküche (ja das gibt’s). Trotz Michelin-Erwähnung sind die Preise für die Qualität durchaus (gehoben) annehmbar (Hauptgericht um die 18 bis 20 Euro). Mein Karnickel in der Gueuze-Sauce ist freiwillig von der Keule gehoppelt, die süssliche Zwiebelsauce mit Gueze passte wunderbar dazu. Auch Tanjas afrikanischer Gockel ist vom Knochen geflogen so zart und saftig war dies. Serviert wurde dies in einer Kriek-Sauce.
Als Nachtisch gönnte ich mir ein Dreierlei Sorbet vom Fruchtbier mit Kriek (Kirsche) sowie Himbeer und Erdbeer. Mmmmhhh. Lekkkker. Schmatz.
Nur beim Bier dazu sollte man da nicht auf das Betchard zurückgreifen. Unser bruin und blond war zwar trinkbar, aber wir hatten schon bessere Vertreter.
A propopopos Bier: Heute stand außerdem auf der Getränkekarte ein Maredsous blond sowie triple. Das ist ein Abteibier welches nicht ganz so würzig wie ein Leffe ist und in etwa an Kwak rankommt. Das triple hat gut 10 Umdrehungen, was man ihm auch "anschmeckt". Außerdem haben wir uns aus der selben Liga, aber aus der oberen Tabellenhälfte noch ein Chimay triple gegönnt. Das ist ein Trapistenbier und etwas milder als Westmalle aber ebenso lekker.
PS: Auch hier gilt wieder: Der Eintrag erscheint mit genau einer Woche Verspätung.