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Horst Köhler ist nicht Papst

Unser Leuchtturm ist zurückgetreten. Nicht einmal Mutti konnte ihn davon abhalten. Was hat aber unseren Bundes-Horst dazu bewogen? Er musste feststellen, dass auch an einem Bundespräsidenten Kritik geübt werden kann. Ein Bundespräsident ist nicht unfehlbar. Wir und auch Horst Köhler sind eben nicht Papst.  Anders sind die Äußerungen von Horst Köhler wohl nicht zu verstehen:

Die Unterstellung, er habe einen grundgesetzwidrigen Einsatz der Bundeswehr zur Sicherung von Wirtschaftsinteressen befürwortet, entbehre jeder Rechtfertigung, sagte Köhler. Das lasse den notwendigen Respekt vor dem höchsten Staatsamt vermissen.

Zumindest seine Wortwahl war mehr als unglücklich. Das hier Assoziationen zur Befürwortung von Wirtschaftskriegen aufkamen ist verständlich. Obwohl die Wirtschaftskrieg-Doktrin nichts neues ist. Köhler hätte seine umstrittenen Äußerungen viel energischer und konsequenter richtig stellen müssen. Er tat dies nur halbherzig und erweckte so noch mehr den Eindruck, dass er seine angeblich missverstandenen Äußerungen doch so meinte.

Das mit dem Grundgesetz und seinem Schutz war aber eh nicht Hottes Sache. Vor kurzem hatte er bei der Amtsübergabe beim Bundesverfassungsgericht noch gesagt, dass das Bundesverfassungsgericht "eigentlich eine Anomalie demokratischer Politik" ist. Es sei eine "Anomalie, wenn eine im Parlament überstimmte Minderheit versucht, ihre politische Konzeption [grundgesetz- und grundrechtswidrige Gesetze, Anm. d. Verf.] via Karlsruhe doch noch zu Gehör oder gar zur Durchsetzung zu bringen." 

Nun wird es darum gehen, wer Horst Köhler folgen wird. Lena Meyer-Landhorst kann es nicht werden - sie ist noch keine 40. Meine Verschwörungstheorie: Die Rücktritte von Koch und Köhler sind ein abgekartertes Spiel: Roland Koch wird es. Rüttgers ist auch im Gespräch, dies wäre ein Signal für die große Koalition in NRW und für eine Gesundheitsreform. Mein heißester Favorit ist jedoch Wolfgang Schäuble. Aber egal ob Koch oder Schäuble, noch mehr könnte man das Amt des Bundespräsidenten nicht beschädigen. Aber Mutti macht das schon.

Noch eine Anekdote zum Rücktritt: Horst Köhler guckte nochmal auf seinen Zettel, damit er auch den Zeitpunkt (sofort) seines Rücktritts korrekt wiedergibt (ab 1:09 min.). Das hat er sich doch vom Schabowski abgeschaut. Das ist Realsatire, damit macht er Mathias Riechling Konkurrenz.

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