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NoI & RoI & seamróg, Dé ceathair

"Ein Tuch, ein Tuch, ich hab' Natur an den Händen!" Ja, heute ging es raus ins weite Grün zum Giant's Causeway und Carrick-a-rede. Diesmal haben wir nicht - wie letztes Jahr in Schottland - eine Mammuttour gebucht, sondern nur eine "kleine". Schon mal vorab: Wir wollten nicht selbst mit dem Auto fahren, hier sind uns zu viele Geisterfahrer unterwegs, aber es hätte sich gelohnt allein an den beiden Hauptattraktionen mehr Zeit zu haben.

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Erster Photostopp war am Carrickfergus Castle. Das besterhaltenste, was wir heute gesehen haben. Später machten wir noch einmal Stopp am Dunluce Castle, das war dann etwas "repräsentativer" (das statistische repräsentativ). Nordirland hat angeblich mehr Castles als ganz England, was mich nicht verwundert, da jede Mauer oder unnatürliche Steinanhäufung als Castle tituliert wird. Vergleichbares kennt man vielleicht noch aus Frankreich. (Den Süddeutschen könnte das in anderer Form bekannt vorkommen, oberhalb Bayerns und Baden-Württembergs wird ja auch jeder Ameisenhügel als Berg bezeichnet.) Ach ja, ich schweife ab, zum Carrickfergus Castle: Ist ein Castle.

Danach ging es schon zum ersten Highlight des Tages, dem Carrick-a-rede mit angeschlossener Ropebridge. Eine wunderschöne Gegend, die zum verweilen einlädt, allerdings nur, wenn man den etwas beschwerlichen Weg zur Hängebrücke und natürlich auch über sie wagt. Die Brücke kostet allerdings einen nunny bunny (5 £).

Ich habe mich dann alleine auf den Weg zur Brücke gemacht, Tanja konnte ich trotz intensiven Bemühens leider nicht dazu bewegen. Dabei hatte ich ihr hoch und heilig versichert auf sie aufzupassen - zumindest solange ihr Testament noch nicht auf meinen Namen läuft. (Wer sich allerdings von seinem Partner unauffällig trennen möchte, der hat hier ungeahnte Möglichkeiten.)

Insgesamt hatten wir dort 1 1/2 Stunden Aufenthalt und hier hätte sich mindestens eine weitere halbe Stunde mehr als gelohnt. So ist es doch eine etwas stressige Tortur: 1 km hin, einmal über die Brücke drüber (evtl. Wartezeit einplanen, da nie mehr als 8 Personen gleichzeitig die Brücke betreten dürfen), einmal kurz umschauen, wieder über die Brücke (Wartezeit, heute waren es hin 5 und zurück etwa 15 min.) und 1 km zurück laufen. Der Weg ist recht anstrengend, v.a. wenn man unter Zeitdruck ist.

V.a. bei schönem Wetter (was wir heute zum Glück hatten) lädt dieser Felsvorsprung zum verweilen ein. Unten in der Bucht fühlt man sich bei türkisblauem Wasser ans Mittelmeer erinnert. Hier ist übrigens die engste Stelle zur britischen Insel und man kann hier bis nach Schottland schauen. Daneben gibt es noch eine kleine "Sheep-Island", auf der die Wikinger Schafe ansiedeln wollten, damit "andere" nicht ins Festland einfallen, sondern sich nur die Schafe krallen und wieder abhauen. So nahrhaft war es aber auf der Insel nicht und die Schafe sind alle verhungert...

Der nächste kurze Zwischenstopp führte uns zur Old Bushmills Distillery, die (nicht mehr) älteste irische Whiskey-Brennerei. Zum Besichtigen der Brennerei blieb leider keine Zeit, lediglich ein paar Whiskeyproben und -fläschchen konnte man erstehen. Da wir aber keine Freunde des "Lebenswassers" sind, gab es für uns hier nicht viel zu entdecken.

Zum Abschluss der Tour ging es dann zum zweiten und letzten Höhepunkt, dem Giant's Causeway. Eine Ansammlung von Basaltsäulen. Auch hier hat man eine unheimlich schöne Landschaft, die zum verweilen und wandern einlädt. Auf den Wegen an der Küste und oberhalb des Felsens kann man bestimmt drei/vier Stunden und länger umherspazieren. Wir hatten leider nur etwa zwei Stunden zur Verfügung. Zum Glück gibt es einen Busservice für jeweils 1 £ runter und wieder hoch. So konnten wir an den oberen Felsen entlangwandern und doch noch einmal ganz nah an die Säulen heran. Beeindruckend und sicherlich menschenleer noch schöner...

Wir würden jedem empfehlen die beiden Hauptattraktionen privat anzufahren, so dass man ohne akuten Zeitdruck dort wandern und die Gegend genießen kann. Ansonsten sollte man sich eine Tour aussuchen, die nicht allzu viel nebenher mitnimmt. Es gibt noch Touren, die grasen auch noch Derry ab (das machen wir übrigens morgen, also Derry, keine Tour). Das wäre dann aber zu viel des guten.

Abends unternahm ich dann noch einen neuen Versuch des darktiger-Stiftung-Cider-Test. Ein Pub hier um die Ecke hat Gaymers im Angebot. Leider ist das aber englisches Cider (und relativ teuer). Geschmacklich kommt es in etwa an herberen Apfelschorle ran und ist etwas milder als Magners. Süffig und gut, es gibt aber besseres.

Und damit verabschieden wir uns bis morgen mit berichten aus Derry.

Nachtrag I: Ganz vergessen zu erwähnen hatte ich natürlich, dass wir auf unserer Reise protestantische (rote Markierung), katholische (blaue Markierung) und heidnische (keine Markierung) Schafe gesehen haben.

Nachtrag II: Tanja hat den toilet humour vermisst. Da die Dame immer schon pennt während ich die Geschehnisse des Tages aufarbeite, kommt das natürlich immer mit Verspätung rein. Wer bei Gary Glitter nicht nur einen Jimmy Riddle machen muss, der hat etwas größeres, einen Brad Pitt, vor.