So langsam geht der Urlaub zu Ende und ich habe mich leider auch ein bissel erkältet. So macht das aber keinen Spaß. Zu allem Überfluss muss uns nun auch noch der Wettergott verlassen. Eisern bleiben, da müssen wir durch, heute gab es weitaus Schlimmeres zu überstehen.
Zunächst statteten wir dem Trinity College im Herzen Dublins einen Besuch ab. Wer nur diese neumodischen Unis, wie in Essen, Duisburg oder Hagen kennt, der ist immer richtig neidisch über solche schönen alten Prachtbauten. Verry important, die haben sogar einen eigen Pub.
Auf dem Campus haben wir dann eine lange Schlange gesehen. Ui, da gibt es bestimmt Bückware, warum sollte man sonst auch Schlange stehen. Und dann: Bücher! Sau klein geschrieben, total veraltet und in Latein geschrieben. Gut, es waren ein paar schöne Bilderchen drin, aber da gibts auch aktuellere Comics.
Sogar Tanja fand das Geldschneiderei. Das Book of Kells ist eigentlich das must see in Dublin. Zu sehen bekommt man aber lediglich zwei Seiten. Ansonsten natürlich noch viel Geschichte drum rum, auch interessant gemacht, aber 9 Euro... Dann ging es noch durch die beeindruckende Bibliothek. Meterhohe Regale mit alten Büchern, die in den Werkstätten anbei auch mühevoll restauriert werden.
Nun gut, habe ich mir gedacht, da sparen wir uns weigstens den obligatorischen Besuch im Buchladen. Scheiße, weitgefehlt. "Männö, ich habe nur noch drei Bücher, ich weiß nicht, ob das noch reicht, es gibt hier bestimmt auch andere als im Rest der Welt [wahrscheinlich sucht sie den vierten Band vom Herrn der Ringe] und überhaupt. Und wenn ich dann nichts mehr zu lesen habe, dann musst Du Dich mit mir unterhalten!" O.K. das zog, dann doch lieber ein Buchladen. Dann kommt die aber auch gleich wieder mit drei Büchern an: "Ich versuche die schon EWIGKEITEN alle in der gleichen Größe zu bekommen. BITTE!!!" (Anmerkung Tanja: Ich durfte nur zwei mitnehmen und das zweite habe ich fast durch. Daher das Gemecker und die Drohung. Und wer schon mal Buchserien im Regal stehen hatte, die aussahen wie ein surrealistisches Mosaik, der weiß, wovon ich rede.)
Nachdem ich dieses Inferno hinter mir hatte, ging es auf in den nördlichen Teil des City Centres. Das ist zwar auch Shopping-District, aber hier steht z.B. auch das neue Dubliner Wahrzeichen, die Needle, Spike oder the Spire of Dublin. Nicht unweit davon steht James Joyce.
Danach ging es wieder südwärts zum Dublin Castle. Da es nun anfing zu regnen, suchten wir einen trockenen Unterschlupf. Im Vorhof zum Castle befinden sich im Sommer (mindestens) seit 2005 Sandskulpturen zu verschiedenen Themen. Dieses Jahr: Norse Muthology. Das Castle selber kann man allerdings nur geführt besuchen (allerdings zu sehr fairen Preisen). Leider war bis auf die Spätvorstellung schon alles ausgebucht (aber wir geben nicht auf) und so machten wir uns auf den Weg zur Dublinia.
Die ist in einem Anbau der Christ Church Cathedral untergebracht. Hier wird die Geschichte Dublins seit der Besiedelung durch die Wikinger gezeigt. Wie sich das für Museen im britisch-irischen Raum gehört, wieder mit viel zum Anfassen und Mitmachen auch für die kleineren Besucher.
Über eine Steinbrücke ist dieses Gebäude direkt mit der Christ Church Cathedral verbunden. Die kostet allerdings mal wieder Eintritt. Hier bekommt man aber das eiserne Herz von Erzbischof Laurence O'Toole zu sehen. Ein Mutantenherz. Leider hatte der Foxy Friars Gift Shop schon zu. Oder besser gesagt Gottseidank. Ich weiß nicht, in einer Kirche so einen Touristen-Kitsch zu verkaufen, den man an jeder Ecke findet, ist irgendwie komisch.