Es ist immer noch unerträglich heiß hier in Kopenhagen. Das bekommt auch unser Notebook zu spüren. Da fielen doch gestern tatsächlich die ersten beiden Absätze der Hitze zum Opfer, diese sind nun nachgetragen.
Nachdem wir gestern mit dem Rosenborg Slot als Sommerdomizil für darktigers recht unzufrieden waren, ging es heute zum Amalienborg Slot, dem Sitz von uns Smokie Margrethchen. Dort gibt es täglich um 12 Uhr, wenn H.M. Margrethe II. anwesend ist, einen Wachwechsel mit großem Tamtam. Dann marschiert die Leibgarde vom Rosenborg Slot zum Amelienborg Slot. Ob die Königin in Kopenhagen verweilt, erkennt man an der gehissten Flagge: "Is de Lumpen druff, is de Lump drin" wie der Däne zu sagen pflegt (oder war es doch der Berliner?)
Bei uns war jedenfalls der Lumpen gehisst und die Marschmusik erklang. Die armen Jungs haben dann den Wachwechsel mit Pudelmütze bei 30°C vollziehen müssen. Auf jeden Fall sollte man das nicht verpassen. Natürlich ging es auch noch ins Slot hinein. Dieses ist wesentlich besser bewohnbar als das Rosenborg Slot. Auch das nicht benötigte Inventar scheint noch einiges auf dem einschlägigen Märkten Wert zu sein. Leider erhält man allerdings von Amalienborg Slot nur einen sehr kleinen Einblick.
Danach war Lunchen angesagt. Direkt in der Nähe von Amalienborg Slot ist der königliche Hoflieferant mit Smørrebrød. Das dänische Butterbrot wird reichlich belegt und ist das traditionelle Mittagessen hier. Da können wir natürlich keinen Bogen drum rum machen. Als Benchmark dient uns H.M. Ida Davidsen, Queen of Smørrebrød. Mit Glück – und das hatten wir – wird man hier von der Chefin persönlich bedient. Im Ida Davidsen gibt es keine Speisekarte, diese wird einem direkt an der Theke vorgetrötet, von Ida in 10 Sprachen, wer will auch in finnisch.
Das Ganze ist allerdings nichts für den kleinen Geldbeutel. Ein reichlich belegtes Brot liegt um die 90 bis 120 DKK (etwa 11 bis 15 Euro). Zwei pro Person sollten es schon sein, das schlägt natürlich ins Kontor. Wir waren aber vollends zufrieden und können das – das nötige Budget vorausgesetzt – vollends weiterempfehlen.
Kulinarisch gestärkt sollte es (endlich!) zu den flüssigen Erlebnissen gehen – der Carlsberg Brauerei. Auf (zum Glück noch) halben Wege stellen wir fest, dass die ausgerechnet heute nicht offen haben. Wir biegen deshalb scharf ab und landen direkt im Tivoli. Der Eintritt ist mit 95 DKK (13 Euro) relativ moderat. Fahrten kosten zwischen 25 und 75 DKK (3 bis 10 Euro) zusätzlich oder man holt sich die Flatrate für zusätzliche 199 DKK (26 Euro).
Die Fahrgeschäfte gleichen wohl jenen in den bekannten Vergnügungsparks. Von Kinderkarussells bis zur Achterbahn ist alles dabei. Auf jeden Fall sollte man bis zum Abend bleiben, wenn der Tivoli in der Nacht zu leuchten beginnt. Wer keine Höhenangst hat, sollte das Kettenkarussel nutzen, welches einem einen wunderschönen Blick über den Tivoli und Kopenhagen ermöglicht. Bis auf die Höhe und den Wind ist das völlig harmlos (auch wenn die Kontrolle am Eingang etwas anderes vermuten lässt). Wer Nervenkitzel mag, dem sei der Turm mit freiem Fall empfohlen. Auch hier hat man einen schönen, wenn auch kurzen Blick über Kopenhagen, bevor es unweigerlich in den Abgrund geht.
Wir lassen den Tag mit diesen Eindrücken ausklingen und machen uns auf dem Heimweg ins Hostel durch das nächtliche aber immer noch lebhafte Kopenhagen.