... und keiner schaut zu.
Vom IOC und den NOK's ist ja nicht absehbar, dass sie spür- und merkbare Aktionen gegen die Menschenrechtsverletzungen in China vorhaben. Und auch von Seiten der Politik ist es noch erstaunlich ruhig. Ob ein Boykott der olympischen Spiele das richtige Mittel ist, ist aber auch zu bezweifeln. Zumindest sollte aber der offizielle Druck erhöht werden und den Sportlern eine sanktionsfreie Meinungsäußerung auch während der Spiele erlaubt sein.
Aber auch davon ist bis jetzt nicht auszugehen, also business as usual? Nun nicht unbedingt. Wie wäre es mal die Macht des Konsumenten sprechen zu lassen und demonstrativ kein Olympia einzuschalten! Brechen die Einschaltquoten ein und auch das sonstige Merchandising rund um Olympia findet keine Absatzkanäle, wird eben anderer Druck aufgebaut: von der monetären Seite. Zwar wird das keinen Einfluss mehr auf die Situation in China haben, aber zumindest zukünftig wird man sich besser überlegen, wohin man Spiele vergibt und ob nach einer Vergabe die Situation im Land besser beobacht und mehr Druck aufgebaut wird.
Denn wenn die TV Anstalten ihre Ausgaben für die Senderechte nicht mehr mit hohen Einschaltquoten rechtfertigen können werden sie bei den nächsten Verhandlungen andere Verträge aushandeln - zu geringeren Gebühren oder bspw. mit Ausstiegsklauseln. Auch von der Werbeindustrie wird der Druck erhöht, denn ohne mediale Beachtung verpuffen ihre milliardenschweren Ausgaben. Das solch ein Medienverzicht funktionieren kann und auch das befürchtete "wenn wir es nicht zeigen, dann überträgt es jemand anders" nicht fruchten muss hat ja letztes Jahr die Tour de France gezeigt.
Also mach auch mal die Glotze aus, zumindest an Olympia! Zum Ausgleich druckt man sich das alternative Logo der Reporter ohne Grenzen aus und klebt es über den Bildschirm:
Nachtrag vom 17.04.2008:
Auch die Politik stimmt mit ein: Politiker fordern TV-Boykott der Eröffnungsfeier.