Bundesbahnminister Peter Ramsauer hat noch einmal festgestellt, dass Stuttgart 21 bzw. die dazugehörige Neubaustrecke nach Ulm wirtschaftlich ist. Für Vater Staat ist alles wirtschaftlich, was für jeden reingesteckten Euro mindestens selbigen an Nutzen bringt. Ramsauer kommt sogar auf ein Verhältnis von 1:1,5. Da stellt man sich natürlich die Frage: Wenn das ganze so wirtschaftlich ist, warum die Bahn das ganze nicht selber baut, sondern Vater Staat für die Finanzierung einspringen lässt?
Denn immer noch ist es so, dass der Großteil der Kosten (und alle Kostensteigerungen) vom Staat getragen werden. Da kann Bahnchef Grube natürlich herrlich über die Sinnhaftigkeit der Projekte philosophieren - es geht ja schließlich nicht um sein Geld. Besser gesagt es geht sehr wohl um sein Geld. Schließlich ist die DB Netz hoch profitabel und steuert einen großen Anteil zum Konzerngewinn bei. Die Subventions-Gewinn-Quote liegt bei stolzen 20%. Mit fremden und geschenktem Geld rechnet sich natürlich jede Investition. Sowohl für die Bahn als auch für Ramsauer - es ist schließlich nicht ihr Geld.
Die Bahn baut keine Bahnhhöfe. Die Bahn baut keine Strecken. Die Bahn lässt den Steuerzahler bauen. Und kassiert ihn nachträglich nochmal über die Nutzungsgebühren ab.
Hieran zeigt sich einmal mehr, dass es ein Fehler war (und immer noch ist), bei der Bahn keine Trennung von Schiene und Verkehr vorgenommen zu haben. Egal, ob die "Schienennetz-AG" in staatlicher oder privater Hand ist, sie gehört vom Bahn-Konzern getrennt und streng reguliert.