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Fritten & Frikandel: Torture & Tango in Den Haag

Heute ging es über Leerdam und Gouda nach Zuid-Holland in den Regierungssitz der Niederlande. Dabei stand zunächst etwas Sightseeing in Den Haag an. Das Centrum ist nicht besonders groß und schnell durchstreift. Architektonisch hat Den Haag alles zu bieten was eine Hauptstadt bzw. in diesem Fall ein Regierungssitz zu bieten hat. Neben altehrwürdigen Gebäuden aus den vergangenen Jahrhunderten finden sich auch viele Zweckbauten im 1970er "Schick", über die man heute flucht, und neumodische Glaspaläste, über die man wahrscheinlich in 20 Jahren fluchen wird.

Das Centrum Den Haags ist eigentlich um den Binnenhof angelegt. Der Binnenhof war ursprünglich das Jagdschloss der Grafen von Holland und beherbergt heute die Parlaments- und Regierungsgebäude. Den Binnenhof und insb. die Tweede Kamer werden wir uns am Dienstag noch genauer anschauen. Der Binnenhof liegt an einem kleinen Tümpel, der zum Rasten einlädt.

Auf der gegenüberliegenden Seite zum Binnenhof zeigt der kleine Jantje über den Tümpel das „daar een graf und zijn zohn“ wohnt. An der Nordflanke liegt das Mauritshuis, eines der vielen Museen mit Gemälden der berühmten Holländer von van Gogh bis Rembrandt.

Direkt am Binnenhof ist das altehrwürdigen Gefängnis und die Folterkammer Den Haags. Jetzt nicht der Haager internationale Strafgerichtshof sondern der Gevangenpoort, in dem früher die Verdächtigen zu Geständnissen auf Streckbänken überredet und bis zu ihrer Verurteilung mit anschließender Hinrichtung eingekerkert wurden. Den Großteil und die Highlights des Gevangenpoort kann man allerdings nur mittels Führung besichtigen. Eine englische Führung gibt es allerdings nur einmal täglich um 14:15 Uhr, die anderen sind alle auf holländisch. Wer Spaß am raten und entschlüsseln hat kann, sich aber auch die antun, das meiste und wichtigste bekommt man auch so halbwegs mit.

Zurück Richtung Hotel machten wir noch einen Stopp in der Grote Kerk, wo wir heute dem Tango fröhnen konnten. Die Grote Kerk scheint in ein soziokulturelles Zentrum umgewidmet worden zu sein.

Kulinarisch hatten wir gestern bereits die erste Frikandel probiert, die hier in Holland immer besser schmeckt als in Deutschland. Heute war eine (Fleisch-)Kroket an der Reihe und ich traute mich an eine Amsterdamer Spezialität ran, die Ossenworst. Die entpuppte sich als Mettwurst vom Rind bzw. genauer vom Ochsen.

Falls wir keinen Schiffbruch erleiden, melden wir uns morgen mit Neuigkeiten vom Rotterdamer Hafen wieder.