DFL, DFB und Bundesinnenministerium laden in letzter Zeit häufig zu Dialogen zum Monolog. Leider gehen ihre "Diskussions"papiere an der Realität und an den Problemen vorbei. Sie bieten keine Lösungen an. Außer den Fußball zu einem sterilem und emotionslosen Gebilde zu machen und die Probleme aus den Stadien zu verbannen - auf die Straße.
Der 1. FC Union Berlin zeigte dieser Einbahnstraße, insbesondere der Dialog- und Diskussionsunfähigkeit des DFB und der DFL bereits im Juli die rote Karte. Zum aktuellen Pamphlet "Sicheres Stadionerlebnis" (pdf) hat der Verein zusammen mit den Fans und Mitgliedern eine Gegenpositionierung (pdf) veröffentlicht. Dafür wurde der 1. FC Union Berlin jetzt vom Tagesspiegel als Vorreiter im deutschen Profifußball geadelt. Danke.
Dieses Lob gebührt aber auch dem FC St. Pauli und dessen Fans. Der Verein hat jetzt das Pamphlet ebenfalls abgelehnt und von den Fans sind einige ausführliche Gegendarstellungen veröffentlicht worden.
Und darum spare ich mir auch weitere Kommentare zu dem Versuch der DFL/ des DFB die rechtsstaatlichen Prinzipien im Fußball außer Kraft zu setzen und verweise als Lektüre auf obige Stellungnahmen und als Ergänzung auf die Publikative.
Dialog ist keine Einbahnstraße, lieber DFB und DFL.
Disclosure: Ich bin Mitglied des 1. FC Union Berlin. Ich bin damit zwangsläufig auch Mitglied des DFB. Ich gehe deshalb aber weder mit allen Entscheidungen des 1. FC Union noch mit denen des DFB konform. Auch die Ansichten einiger Teile der Fans z.B. bzgl. Legalisierung der Pyrotechnik teile ich nicht. Ich glaube aber, dass die Strategie, insb. die Diskussionsverweigerung seitens des DFB, der DFL und des Bundesinnenministeriums nicht zum Ziel führt. Im Gegenteil.