Sachkompetenz - Nur nicht bei der Regierung nachfragen

Ich bin ja schon länger der Meinung, dass wir unsere Politiker besser bezahlen müssen, damit nicht die ganzen Versager auf den Stühlen platz nehmen. Den Kompetenz-Vogel hat diesen Monat Verbraucher- und Agrarministerin Aigner und ihr Ministerium abgeschossen: Gestern kam bei Kontraste ein Beitrag über die Kastration von Ferkeln. Alle mal die erste Minute des Beitrags anschauen. Vorsicht, Kotztüte bereithalten! Ausgekotzt? Dann weiter gucken, den Eimer aber nicht wegstellen, bei den Antworten des Aigner-Ministeriums brauchen sie den nochmal, da kommt die Galle mit hoch. Kurz zusammengefasst geht es darum, dass den Ferkelchen (die kleinen Schweine, die Tiere, die Rosanen, also nicht die Beamten im Ministerium) bei vollem Bewusstsein der Sack auf- und die Eier abgeschnitten werden. Laut Ministerium gibt es KEINE Alternative zu dieser bestialischen Maßnahme. Na vielleicht doch, manche betäuben die armen Viecher wenigstens mit Lachgas. Jetzt sollten sie aber um Gotteswillen nicht bei der gottesfürchtigen Frau Aigner und ihren Ministerialbeamten nachfragen, da werden sie nämlich aufgeklärt, dass sie sich damit strafbar machen - was kompletter Unsinn ist:

Das Isofluran hat keine EU-Zulassung, trotzdem darf es angewendet werden. Ganz legal, ganz gesetzlich. Es ist zugelassen und zwar für andere Nutztiere – für das Pferd – und deshalb darf es der Tierarzt auch für das Schwein in der sog. Umwidmung einsetzen.

Dann gibt es auch noch die Impfung, aber auch die verweigert das Ministerium fälschlicherweise - angeblich nicht erprobt.

Die Erfahrungen mit der Impfung gegen den Ebergeruch liegen vor. Es gibt viele Länder, die das bereits seit vielen, vielen Jahren durchführen. Brasilien zum Beispiel oder Australien. Und mittlerweile hat es die EU-weite Zulassung, d.h. in jedem Land könnte das Mittel eingesetzt werden.

Das ist doch grausam: Da leisten wir uns ein Ministerium (Ministerin, Staatssekretäre, Beamte, Gebäude, ...) und die sind für nix zu gebrauchen. Da hätte man auch einen Affen (Chita, unser Charly) fragen können, da wäre vielleicht was vernünftigeres rausgekommen. Da werden offensichtlich falsche Antworten rausposaunt, obwohl die doch DIE Anlaufstelle sein sollten, die sich mit der Materie auskennen sollten.