Die Ostblock-Mafia hat uns mal wieder den Sieg vergeigt. So ähnlich wird es morgen wahrscheinlich wieder in der Blöd stehen und auch überall sonst "diskutiert" werden. Ja die Nicht-Engel sind mit Pauken und Trompeten beim Grand Prix Eurovision de la Chanson durchgefallen. Für uns ja nichts Neues, kennen wir aus den letzten Jahren ja schon. Gäbe es keine Luci-Punkte aus Bulgarien (12) und zwei von deutschen Steuerflüchtigen in der Schweiz, hätten wir wirklich titeln können: Germany no Points. Und wieder einmal wird die Diskussion losgehen, warum WIR mit so einem unterdurchschnittlichen Song nicht einen Top-Platz in Europa einnehmen. Und welche Ostblockländer uns da wieder in den Schatten gestellt haben: Griechenland, Israel, Norwegen, Schweden, Spanien, Frankreich, ...
Dabei sollten wir einmal überlegen, was für Songs wir da in das Finale schicken und ob unser Vorentscheid (dessen Auswahl an die Bundestagswahl erinnert) das richtige Mittel zum Sieg ist. Da haben wir netten (aber auch nicht mehr) Durchschnittspop gegen noch schlechteren Durchschnittspop und als dritte Auswahl, ah, Durchschnittspop. Und Durchschnittspop gab es diesmal in Europa auch zu Hauf. Zugegebenermaßen hat auch Griechenland mit solch einem Durchschnittspop den dritten Platz gemacht - aber eben etwas mehr Ohrwurm, jaja und Niedlichkeitsbonus als unsere gefallenen Engel aus der Retorte.
Ich wünsch mir einfach für das nächste Jahr ein bischen mehr Mut, Humor und Außergewöhnliches als diesen Siegel-Bohlen-Einheitsbrei. Immerhin haben wir ja schonmal gezeigt, dass man sich von der grauen Masse abheben kann, wenn man sich nicht an dem Charts-Einerlei anbiedert. Darum mehr und bessere Auswahl beim Grand-Prix Vorentscheid. Vielleicht auch mal ein anderes Verfahren, etwa Stefan Raabs Bundesvision Songcontest ähnlich versuchen, da wird nämlich gezeigt, was die deutschen Landen so an guter (und schlechter) Musik zu bieten haben.