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Fritten & Frikandel: BELvue Royale

Der heutige (dienstägliche) Morgen überraschte uns mit einem kleinen, aber sehr heftigen Wolkenbruch. Die Straßen und unser Hotel wurden überschwemmt. Ein optisch schön anzuschauender 4 Sterne Wasserfall ergoss sich über die 4 Sterne Treppe und neben dem 4 Sterne Aufzug vom Eingang zur Rezeption. Wir und die übrigen Gäste standen natürlich dem Hotelpersonal bei ihren Bemühungen den Rheinfall Schaffhausen les Bruxelles Einhalt zu gebieten Spalier und filmten als gut trainierte Bild-Leserreporter mit.

 

Als sich das Wetter wieder etwas beruhigte, gingen wir durch den trockenen Hinterausgang zum königlichen Palast. Der ist von Juli bis September (kostenlos) zu besichtigen, falls SM Albert II. nicht gerade zum Sektempfang einlädt. Aus dem Schuppen lässt sich durchaus was machen. Kommt zwar auch an Liesels Holyroodhouse nicht heran, aber es ist durchaus geräumig und man muss nicht allzuviel umbauen. (Nur der Garten sowohl direkt vor dem Palast als auch der öffentlich zugängliche Parc de Bruxelles muss dringend neu gestaltet werden.)

Schön ist v.a., dass der Palast kostenlos zu besichtigen ist. Außerdem gibt es dort eine (jedes Jahr wechselnde?) schöne Sonderausstellung zum Thema "Reise ins Land der Chemie - Moleküle kennenlernen". Das "Schön" ist dabei wörtlich gemeint. Die Ausstellung passt zwar irgendwie nicht in die Kulisse eines königlichen Palasts, aber die Exponate und Photos sind optisch wirklich genial.

Hinter der Chemie-Ausstellung gab es noch einen großen Raum mit "Naturwissenschaften zum Anfassen / Ausprobieren" für die little bastards, die zum Glück nicht anwesend waren und so die Spielfläche den Erwachsenen überließen. Es ist immer wieder witzig zu sehen, wenn die "Kinderspielplätze" von den Volljährigen okkupiert werden.

Danach besuchten wir das BELvue direkt nebenan, welches sich der Geschichte Belgiens und seiner erlauchten Oberhäupter widmet. War sehr informativ und kurzweilig. Für die Exponate gibt es auch einen ausführlichen Handzettel in der jeweiligen Landessprache. Auch die Übersicht/ der Überblick über die königlichen Landesherrscher war sehr informativ. Über Belgien und deren Könige erfährt man ja meistens nicht allzuviel und da war das mal ganz interessant, wie die sich so mit der Macht und dem Volk arrangiert haben.

Anschließend ging es eine Etage tiefer unter die königlichen Gemächer in den Coudenberg (ehemaliger Palast von Brüssel). Das Ganze lag früher eine Etage tiefer und die Gassen waren auch nicht so eben wie heute. Das hat man dann alles schön eingeebnet und begradigt. Bei Ausgrabungen hat man das nun z.T. wieder restauriert und zugänglich gemacht.

Für den Rest des Tages hatte ich dann frei, die Holde hat ihre Androhung wahr gemacht und ist in den Waterstone's gelatscht. Es gab 3 für 2! Ich habe mich derweil eine Ecke weiter in das Manneken Pils gehockt um die Bierkarte durchzuarbeiten:

Zunächst stand ein Duvel auf der Karte. Trotz des hohen Alkoholgehalts von 8,5% ist es ein angenehm herbes Pils. Allerdings weiß ich nicht, warum (bis auf die Umdrehungen) das so ein berühmter Vertreter belgischer Biere ist. Danach folgte aus der selben Klasse ein Brigand.

Es folgte ein Wechsel zu den Abtei- und Trapistenbieren. Grimbergen blond ist ein nettes süffiges Einsteiger-Abtei. Damit kann man sich mal an die Sorte herantasten. Das Orval Trapistenbier ist ein herbes blondes, welches man gut trinken kann, aber nichts besonderes ist.

Nun folgte noch ein Wechsel zu den Fruchtbieren: Kasteel rood stand auf der Karte. Das ist mit 8% das schwächste aus der Brauerei. Es ist ein starkes nicht sehr süßes Kirschbier, ideal für laue Sommerabende. Das Pêche Mel Bush geht in die selbe Richtung (auch vom Alkoholgehalt her), hat eben nur Pfirsicharoma.

PS: Auch hier gilt wieder: Der Eintrag erscheint mit genau einer Woche Verspätung.