Heute (Mittwoch) starteten wir am Grote Markt mit einem Frühstück. Schließlich war heute Sightseeing angesagt. Natürlich gab es Brüsseler Waffeln, wahlweise mit frischen Erdbeeren oder mit Schokolade und Sahne. Passend dazu trinkt man und frau natürlich ein Fraise und ein Chocolat, diese typischen aromatisiertem Lambic-Biere. V.a. das Chocolat ist etwas ungewöhnlich, wir vermuteten eigentlich ein malziges Bier, wie etwa Leffe bruin, als Grundlage und ähnlich den Frucht-Lambics ein recht süßes Bier. Die Schokolade kam aber sehr herb daher und man hatte den Eindruck, dass eher ein Troubadour als Grundlage genutzt wurde. Somit hatten wir ein dunkles mildes Bier mit Schokoaroma und leichter Fruchtsäure von Banane. War aber trotzdem lecker - nach kurzer Eingewöhnungszeit.
Frisch gestärkt ging es dann daran Brüssel "richtig" zu erkunden. Brüssel bietet einige schöne Städteführungen zu Fuß an. Z.B. den Europe Walk, den wir z.T. am Montag nutzten, den Art Nouveau Trail oder den Comic Strip Walk, den wir uns heute vornahmen. Dieser umkreist quasi den Stadtkern und tangiert zweimal den Grote Markt - ideal also um Brüssel zu erkunden.
Bei der Suche nach den Comics an den Häuserwänden lernt man Brüssel von seiner schönen und seiner schäbigen Seite kennen. Vom schönen alten Kern der Stadt geht es auch in Gegenden, in die man Nachts (als Fremde(r)) nicht gehen würde.
Natürlich kamen wir auch am Manneken Pis an der verlängerten Brouwers straat vorbei. Manchmal wird dieser sogar eingekleidet, bei uns war der ukrainische Unabhängigkeitstag Anlass dazu. Wenn da nicht eine Menschtraube davorsteht, verfehlt man den garantiert, so klein ist der Brunnen; den hatten wir größer vermutet. In der Fressgasse (Rue des Bouchers / Fidélité) findet sich auch das weibliche Gegenstück - Janneken Pis - dazu mit Dank an Barbara für den Tipp).
Vorbei kommt man auch an der Kathedrale St. Michael und St. Gudula, in der die königlichen Hochzeiten und Begräbnisse stattfinden. Das ist eine gothische Kirche, die Aufgrund der langen Bauzeit auch Anleihen des Barocks und der Romanik enthält.
So ein Stadtbummel ist natürlich anstrengend und da sind geeignete Erfrischungen gefragt. Da eignen sich natürlich die Frucht-Lambics sowie die obergärigen, leicht säuerlichen Biersorten. Da bietet sich z.B. das Rodenbach an, welches leicht säuerlich, ähnlich einer Berliner Weiße (ohne Schuss) ist. Bei den Fruchtbieren haben wir uns als weitere Vertreter ein Banana, ein Cassis und ein Pécheresse (Pfirsich) gegönnt.
Abends ging es dann zum Speisen noch einmal ins "in 't Spinnekopke". Ich hab mir diesmal ein Filet vom Pferd ausgesucht - mein erstes Fury. Das Fleisch ist fest, aber angenehm zart. Geschmacklich kommt es an Rind heran, ich find mit einer leichten Lebernote (aber nicht bitter). Zum Nachtisch gab es natürlich nochmal die Tricolore vom Biersorbet. Am Kriek kommt man da natürlich nicht vorbei, begleitet wurde es diesmal von Wittbier (Weißbier) und einem Bruin. Wie immer: Lekker!
Dort, wo wir den Tag begonnen hatten, am UNESCO Weltkulturerbe Groter Markt, da wollten wir ihn auch ausklingen lassen. Das Rathaus erstrahlt dort täglich nach Einbruch der Dunkelheit (bei uns 22:30 Uhr) mit einem Musik-Lichtspiel. Das muss man natürlich gesehen haben und ein schöneres Ende eines Tages und eines Besuchs in Brüssel kann man sich eigentlich nicht vorstellen.
PS: Auch hier gilt wieder: Der Eintrag erscheint mit genau einer Woche Verspätung.