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Höre nie auf Unternehmensberater!

Letztes Wochenende habe ich ein Seminar in Leipzig durchgeführt. Wie sich das für Wirtschaftstheoretiker gehört wurden da natürlich auch Modelle durchgekaut. Diese Modelle und ihre Ergebnisse unterliegen natürlich allerlei Annahmen, so dass man zwangsläufig zu der Frage kommt, was die denn für die Realität taugen. Diese Modelle würden ja auch irgendwelche Unternehmensberater anschauen. Und danach empfehlen das Produkt genau jetzt einzuführen, zu jenem Preis, ... Und nun passt das gar nicht.

Was lehrt uns das? Nun drei Dinge:

  1. Höre nie auf Unternehmensberater!
  2. Natürlich sind Unternehmens- und Politikberater nicht davon befreit, sich die Modelle genau anzusehen. Dazu gehören natürlich auch die einschränkenden Annahmen.
  3. Das mag jetzt für viele deprimierend sein, aber die Ökonomie ist keine Naturwissenschaft.  Wir können in der Regel nie etwas exakt voraussagen. Wir müssen uns im Prinzip mit Tendenzen zu Frieden geben. Aber damit ist der Welt ja auch oftmals schon gedient. Diese Tendenzen will nur niemand gerne hören. Wir wollen Fakten und Zahlen. Exakte Zahlen. Aus diesem Grund wird bei den Konjunktur- und Steuergutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute auch immer "exakte" Zahlen veröffentlicht, auf die zweite Nachkommastelle genau. Im Prinzip handelt es sich hierbei jedoch nur um einen Mittelwert und heißt nicht mehr oder weniger, dass es ein eher schwaches oder eher starkes Wachstum geben wird.

Warum ich das jetzt alles erzähle? Nun es gibt eine Story über ein mittelständisches Unternehmen, nennen wir es Märklin, die haben auf Unternehmensberater gehört. Ich habe darüber spaßeshalber vor über zwei Jahren mal gebloggt. Damals hätte ich nie gedacht, was das für eine Geschichte wird. Das (hoffentlich) letzte Update habe ich heute eingestellt. Seit dem die nicht mehr auf Unternehmensberater hören, sind die wieder in den schwarzen Zahlen. Und damit wären wir wieder bei 1. Höre nie auf Unternehmensberater!

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Maik Hetmank: