Nach recht langer Kinoabstinenz haben wir endlich mal wieder einen Film gefunden, den wir unbedingt sehen mussten. Erfreulicherweise sahen das Noch-Kollegin Nicole nebst Besucherin Hella genauso, so dass wir zu viert in der Essener Lichtburg Inception anschauen konnten.
Zum Film: Dominic Cobb ist ein sogenannter Extractor, jemand, der in der Lage ist durch den gezielten Einsatz von Träumen Informationen von Personen zu stehlen, die diese geheim zu halten versuchen. Doch beim aktuellen Auftrag geht etwas schief: Der Geschäftsmann Satu erfährt von ihrem Vorhaben und durch das plötzliche Auftauchen einer geheimnisvollen Frau, die Cobb zu kennen scheint, erhalten die Extractors nicht die Information, die sie eigentlich besorgen sollten. Zusätzlich stellt sich dann auch noch heraus, dass ein Mitglied ihres Teams ein Verräter war.
Auf der Flucht vor ihren Auftraggebern treffen Cobb und sein Mitarbeiter Arthur wieder auf den Geschäftsmann Sato, für den die misslungene Aktion nur ein Test war. Er möchte Cobb und Arthur anheuern, allerdings nicht, um etwas zu stehlen, sondern um einem Konkurrenten eine Idee einzupflanzen. Eine solche Inception gilt eigentlich als unmöglich, doch Cobb scheint überzeugt davon, dass es geht. Er nimmt Satos Auftrag an, da dieser ihm anbietet, dass er es möglich machen könnte, dass Cobb wieder nach Amerika einreisen darf, wo er wegen des Verdachts seine Frau getötet zu haben, gesucht wird.
Cobb und Arthur stellen also ein Team zusammen und probieren das eigentlich unmögliche: Einen Traum bestehend aus drei Ebenen zu erschaffen und durch eine komplizierte Geschichte Robert Fisher, Satos Konkurrenten, davon zu überzeugen, das geerbte Familienimperium zu zerschlagen. Die Durchführung wird zu einem Nervenkrieg, den Cobb ist durch seine Schuldgefühle in Bezug auf seine Frau nicht wirklich zuverlässig: Immer wieder tauchen sie oder seine Kinder in den Traumwelten auf und die Lage wird für das Team immer gefährlicher. Normalerweise wacht man einfach auf, wenn man in einem Traum stirbt, aber sie sind für die Durchführung des Auftrags sehr stark betäubt worden, deshalb würden sie im Falle des Traumtodes nicht aufwachen, sondern sich im Limbus, einer der tiefsten Traumebenen verlieren, aus der kaum jemand wieder selbst heraus findet. Ariadne, die junge Traumarchitektin des Teams, setzt daher alles daran, um hinter Cobbs Geheimnis und den Grund für seine Schuldgefühle zu kommen. Eine Reise in dessen Traumwelt lässt sie schließlich die Wahrheit erfahren....
Ich versuche jetzt mal nicht allzu viel zu verraten und schließe die Inhaltsangabe mal recht früh. Es ist ohnehin ziemlich schwierig die sehr komplexe Story zusammen zu fassen und ich gebe zu, die Hälfte der Handlung ausgelassen zu haben. Das sollte jedoch niemanden davon abhalten sich Inception anzuschauen. Der Film ist echt klasse, hat eine spannende und gut erzählte Handlung, ist hervorragend besetzt und bietet den Trickfans auch noch einiges fürs Auge. Zusätzlich gibt es auch noch ein rätselhaftes, offenes Ende. (Allerdings hätte ich mir doch eine eindeutige Auflösung gewünscht, daher der Tiger Abzug.)
Nette Sache am Rande: Ist mir im Film gar nicht aufgefallen, aber die weiblichen Figuren im Film haben sehr interessante Namen. Die Architektin der Traumlabyrinthe heißt Ariadne (die mit dem berühmten Faden, der Theseus half aus dem Labyrinth des Minotaurus wieder heraus zu finden) und Cobbs verstorbene Frau heißt Mal (französisch für das Böse, Schlechte, Ungemach und Schmerz, letzteres ist wahrscheinlich hier die passendste Variante).