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Inspector Barnaby - Staffel 3

So, da wir Marianne Staffel 2 geliehen haben, mussten wir halt mit Staffel 3 weitermachen. Da die Folgen ja bei den deutschen DVD-Boxen eh relativ zufällig aneinandergereiht sind, macht das aber nix. (Außer, dass jetzt die Reviews halt auch in der nicht ganz korrekten Reihenfolge kommen, aber das wird hoffentlich zu verschmerzen sein.)

Staffel 3 umfasst die folgenden vier Fälle:

Der Fluch von Aspern Tallow:

Spukt es wirklich im Haus der Familie Lowrie, das heute ein Museum ist? Inspector Barnaby und Sergeant Troy sind zunächst äußerst skeptisch, doch der Fund einer Packung Räucher-Makrelen führt dann dazu, dass sich Barnaby doch für den Fall interessiert. Merkwürdig auch, dass die seltsamen Vorfälle immer dann stattfinden, wenn die Restauratorin Sandra MacKillop anwesend ist. Sandra hat lange unter dem Tod ihres Mannes Daniel gelitten und ist psychisch nicht gerade als stabil zu beschreiben. Bildet sie sich die Vorfälle nur ein oder plant hier jemand, die Frau gezielt in den Wahnsinn zu treiben? Als der alte Marcus Lowrie tot im Museum gefunden wird, ermitteln Barnaby und Troy auf einmal auch in einem Mordfall. Hängen beide Ermittlungen zusammen? Zu allem Übel hat Barnaby auch noch den aktuellen Freund seiner Tochter Cully am Hals, der sich auf seine erste Rolle als Sergeant in einer TV-Serie vorbereitet. Den ersten Hinweis auf die Lösung des Falles liefert schließlich tatsächlich das Päckchen Räucher-Makrelen, welches Barnaby ja gleich verdächtig vorgekommen ist. Und es zeigt sich, dass man auch bei der Wahl seiner Psychotherapeutin sehr vorsichtig sein sollte...

Der Garten des Todes:

Die Familie Inkpen war noch nie besonders beliebt in Midsomer Deverell. Und so ist auch niemand so wirklich begeistert, als es Elspeth Inkpen-Thomas endlich gelingt das alte Herrenhaus zurückzukaufen. Noch größer wird die Wut, als Elspeth ankündigt den Erinnerungsgarten des Ortes abzureißen und dort ein Teehaus für die Besucher des Herrenhausgartens errichten zu wollen. Auch in einer öffentlichen Diskussion zu dem Thema erweist sie sich alles andere als diplomatisch. So ist nicht wirklich überraschend als man ihre Tochter Felicity erschlagen im Erinnerungsgarten auffindet. Inspector Barnaby und Sergeant Troy machen bei ihren Ermittlungen auch schnell Bekanntschaft mit der sprichwörtlichen Freundlichkeit der Inkpen-Familie. Verdächtige haben sie bald mehr als ihnen lieb ist, denn niemand im Dorf war begeistert von den neuen Plänen. Und dann ist da noch ein merkwürdiger alter Vermisstenfall? Besteht hier etwa ein Zusammenhang zu dem aktuellen Mordfall? Als dann jedoch Elspeth Inkpen-Thomas vergiftet wird, müssen Barnaby und Troy ihre Ermittlungen wieder in eine neue Richtung lenken. Bald erkennen sie, dass sie Familiengeheimnisse aufdecken müssen, die besser verborgen geblieben wären...

Ein Männlein stirbt im Walde:

Auf der Beerdigung und Testamentseröffnung des Hoteliers Karl Wainwright wird dessen Mitarbeiter Gregory Chambers vermisst. Komisch, dass er nicht auftauchte, ist er doch einer der vier Haupterben des Hotels gemeinsam mit seiner Frau Suzanna, dem Koch Tristan Goodfellow und der Buchhalterin Julia Gooders. Suzanna ist erstaunlich unberührt von seinem Fernbleiben, erst als eine Suchaktion der Dorfbewohner im nahen Wald die abgetrennte rechte Hand ihres Mannes findet, scheint ihr aufzugehen, dass etwas passiert sein muss. Allerdings hat sie schon seit längerem eine Affaire mit Tristan Goodfellow. Barnaby ist auch wegen seiner Freundschaft zu dem Ehepaar Woody und Evelyn Pope recht früh in den Fall hineingezogen worden und ermittelt nun gemeinsam mit Troy in einem wahren Wespennest. Wurde Gregory ermordet, weil jemand seinen Anteil an dem Erbe wollte oder hat er angedroht in seiner Funktion als Spieler des Puppentheaters "Punch und Judy" einen Skandal publik zu machen? Dann werden Mordanschläge mit Knollenblätterpilzen auf Tristan und Julia verübt, im ersten Fall erfolgreich. Beide hatten zuvor Drohbriefe erhalten. Ist der passionierte Pilzsammler Gregory vielleicht doch nicht tot oder versucht jemand seinen Tod zu rächen? Barnaby und Troy brauchen einiges an Ermittlungsarbeit und Kombinationskunst, um das verwirrende Intrigengeflecht zu entwirren. Offenbar gibt es eine Person im Hintergrund, die geschickt die Fäden zieht - wie der Puppenspieler bei "Punch und Judy"...

Der Tote im Kornkreis:

In Midsommer Parva scheinen die Außerirdischen aufgetaucht zu sein: Auf mehreren Feldern sind mysteriöse Kornkreise entstanden. Doch dann entdeckt der Landbesitzer Sir Harry Chatwin die Leiche eines nackten Mannes in einem davon, was Barnaby und Troy auf den Plan ruft. Die Leiche hat eine stark verkohlte Hand - das Ergebnis eines Stromschlags wie der Gerichtsmediziner herausfindet. Der örtliche Ufologe Lloyd Kirby glaubt, dass die Außerirdischen die menschliche Physis falsch eingeschätzt haben und es sich um einen Unfall handelt. Barnaby glaubt von Anfang an nicht daran und als eine zweite Leiche mit den gleichen Merkmalen gefunden wird und sich herausstellt, dass beide Männer eine kriminelle Vorgeschichte haben, hält er Außerirdische noch weniger für die Erklärung. Dann wird auch noch der Schwiegersohn von Sir Harry tot in seinem Auto gefunden, ebenfalls gestorben an den Folgen eines Stromschlages. Hat sich Sir Harry seinen Schwiegersohn vom Hals geschafft, weil er dessen Tochter schlecht behandelt und eine Äffare mit der gleichen Frau wie sein Schwiegervater hatte? War es der Ufologe, um seine Theorien zu beweisen und musste Sir Harrys Schwiegersohn sterben, weil er Zeuge der Taten geworden war? Und was hat Sir Christian Aubrey mit der Sache zu tun, der gleich auf dem Revier erschienen ist, als Barnaby Lloyd Kirby nur vernommen hat? Erst als Barnaby und Troy erkennen, dass die ersten beiden Toten nichts mit dem dritten Mord zu tun haben, können sie die Fälle lösen.

Kritik:

Auch die dritte Staffel besteht wieder aus hervorrangend erzählten und gespielten Fällen. Barnaby und Troy ermitteln im Sinne klassischer Polizeitarbeit: Sie fragen, beobachten und ziehen Schlüsse. Nichts mit viel Action und Knall, aber dafür für mich umso besser. Ich liebe diese englische Krimitradition einfach. Schade ist auch in diesem Fall wieder, dass bei den deutschen Staffeln die Originalreihenfolge nicht eingehalten worden ist. Die einzelnen Fälle versteht man auch so, keine Frage. Aber die gesamte Hintergrundgeschichte der Beziehung zwischen Barnaby und seinem Seargant bzw. auch die Entwicklung der Familie Barnaby kann man sich über alle gesehenen Folgen hinweg nur noch zusammenpuzzeln. Trotzdem vergebe ich weiterhin die maximale Tigerzahl - die Filme an sich können ja nix für den Blödsinn, denn das ZDF mit der Ausstrahlungsreihenfolge betrieben hat.

5
Horch und Guck: