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Robert M. Talmar "Der vergessene Turm" (Gilwenzeit 1)

Der junge Vahit Finn Fokklin hat seine Volljährigkeit erreicht und muss sich damit auch entscheiden, welchem Beruf er nachgehen will. Obwohl er sich eigentlich noch unsicher ist, beschließt er in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und eine Lehre in dessen Tinten- und Papierherstellung zu beginnen. Dass Finn entgegen der Erwartungen seines Vaters nicht Feuer und Flamme für diesen Beruf ist, zeigt sich schnell und eines Tages passiert ihm der schwerwiegende Fehler einen Brief mit der Bestellung eines wichtigen Kunden zu verbummeln. Zur Strafe muss Finn die Auslieferung übernehmen und soll dabei gleich Abbitte für die verspätete Lieferung tun. Doch die Reise wird zum Ausgangspunkt eines viel größeren Abenteuers als sich sowohl Finn oder sein Vater jemals erträumt hätten. Denn ihre Heimat ist für finstere Mächte interessant geworden und ein erster Spähtrupp bereits im Lande. Dass sich dieser ausgerechnet dort befindet, wohin Finn seine Lieferung bringen muss, konnte nun wirklich niemand ahnen... Und so geraten Finn und sein Freund Mellon in einen Strudel von Ereignissen, der sie nicht nur die Bekanntschaft von Menschen und Zwergen machen lässt, sondern auch ihr Leben und vermutlich dass aller Vahits im Hügelland für immer verändern wird....

Ich kann mir nicht helfen, aber dieses Buch zwang mich die ganze Zeit, Parallelen zum Herrn der Ringe zu suchen und auch zu finden. Da sind die Vahits im Hügelland, die doch sehr den Hobbits im Auenland ähneln. Es gibt eine böse Macht, die ein bestimmtes Artefakt sucht; finstere Diener (hier sind es elf statt neun) und Feinde, die auf Flugwesen reiten. Dessen ungeachtet hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Die Geschichte ist toll erzählt, die Welt unglaublich detaillreich ausgearbeitet - in einer Präzision, die man heute auch in der Fantasy nur noch selten findet. Es braucht einige Seiten, bis alles in Schwung kommt und manchmal sind die Landschaftsbeschreibungen ein bisschen zu langatmig, aber immerhin nimmt sich der Autor wirklich Zeit, seine Welt und die Charaktere in ihr zu entwickeln. Ich bin jedenfalls gespannt auf den zweiten Band.

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