Ich muss noch zwei Kino-Reviews von meinem Seminar in Leipzig nachtragen. Dort gibt es im Sommer Open-Air Kino in der Moritzbastei. Am Freitag abend wurde Fatih Akins Soul Kitchen gezeigt. Übrigens zu Vorkriegspreisen von 4-5 Euro.
Zino (Adam Bousdoukos) besitzt ein Restaurant in einer Hamburger Industriehalle. Spezialität: Schnitzel und Frikadellen. Das läuft ganz passabel, könnte aber besser gehen. Zu dem Stress mit dem Laden kommen noch Beziehungsprobleme, da seine Freundin Nadine (Pheline Roggan) einen Job in Shanghai annimmt. Zino kann mit ihr nur noch über Webcam kommunizieren, doch auch hier gibt es bald Probleme, da Nadine einen Auftrag in Tibet annimmt und dort per Internet nicht erreichbar ist. Zino beschließt ihr nachzureisen.
Vorher muss er aber noch einiges mit seinem Restaurant erledigen. Nachdem er den nicht gerade mit Gästen sehr umgänglichen Koch Shayn (Birol Ünel) angestellt hat, stellt dieser die Speisekarte auf ein gehobeneres Niveau um und vergrault so die Stammkundschaft. Zusätzlich braucht er noch einen Vertreter für seine Zeit in China. Er überträgt alle Vollmachten an seinen Bruder Illias (Moritz Bleibtreu). Der hat gerade Freigang und wollte eigentlich nur pro forma eine Anstellung haben um länger Ausgang zu genießen. Gearbeitet hat er eigentlich noch nie. Aber Illias verspielt das Restaurant bei einem Pokerspiel...
Dies soll nur ein kurzer Abriss der Story sein, die noch durch viele weitere Beziehungsstränge angereichert wird. Soul Kitchen ist eine hervorragende Beziehungs- und Familien- und Milieukommödie rund um ein Restaurant, welches eigentlich nur als Aufhänger und Mittelpunkt der Story dient. Außer Moritz Bleibtreu ohne (für mich) bekannte Gesichter in den Hauptrollen und dennoch kongenial besetzt und hervorragend gespielt von allen Protagonisten.