Stadtwerke-Werbung ist mir zu billig [Update]

Wenn man so tagtäglich zur Arbeit fährt und dabei Radio hört, bekommt man ja auch so manche Werbe-Kapriolen mit. Im Augenblick wollen mir die Stadtwerke weismachen, dass immer nur billig, zu teuer sei. Und die Stadtwerke gehören ja uns Bürgern und die Gewinne würden uns dann ja wieder zu gute kommen. Nun (berufsbedingt) habe ich da aber z.T. etwas anderes gehört: Da haben sich nämlich nach der Strommarktliberalisierung die ehemaligen Monopolisten im großen Stil bei den Stadtwerken eingekauft.

Schaut man sich die Beteiligungen der drei großen Riesen RWE (pdf), e-on (pdf) und EnBW (pdf) einmal an (von Zwischenfall Vattenfall habe ich leider nichts gefunden), dann stellt man fest, dass über 150 Stadtwerke Beteiligungen der ehemaligen Monopolisten sind. Ich habe dabei nur mal schnell nach Stadtwerken gesucht und alle Beteiligungen die nicht explizit Stadtwerke im Namen haben außen vor gelassen.

Also bestenfalls kommt ein Teil der Gewinne wieder den Bürgern zu gute. Die Stadtwerke-Werbung dient demnach neben der Irreführung ihrer Bürger und Verbraucher auch der Verhinderung des Wettbewerbs. In einigen Städten, wie Dresden, Aue, Chemnitz Duisburg, Essen und Karlsruhe sind auch gleich zwei Ex-Monopolisten beteiligt – Gute Nacht, Wettbewerb. Wenn Sie Ihrer Stadt (oder sich selbst oder einem gemeinnützigen Verein) etwas gutes zukommen lassen wollen, dann suchen Sie sich doch einfach den billigsten Anbieter und spenden die Differenz. Denn Stadtwerke sind auf die Dauer einfach zu teuer...

Wer sich für die betroffenen Stadtwerke interessiert oder wissen will, ob seine Stadtwerke auch Gewinne abzweigen müssen, der kann auf der nächsten Seite nachsehen.

Update: Kommunen entdecken die Stadtwerke neu und wollen sie zurück haben: Vorschnell verschachert. Die Konditionen der großen Versorger sind einfach zu mies.

Beteiligungen der drei großen Energiekonzerne RWE, e-on und EnBW an Stadtwerken: