Den Film hatte ich im Kino verpasst (lief im Februar/März), als mal wieder jede Menge gute Sachen gezeigt wurden und wir uns kaum entscheiden konnten, was wir denn nun zuerst gucken. Naja, jetzt gab es die DVD billig und da hab ich dann mal zugeschlagen.
Zur Story: Eli (Denzel Washington) wandert alleine durch ein Amerika, in dem offensichtlich ein schrecklicher Krieg getobt hat. Die Städte sind zerstört und nur noch wenige Menschen existieren in den Ruinen, wo das Recht des Stärkeren herrscht. Die Sonne brennt gnadenlos, wer keine Sonnenbrille trägt, erblindet recht schnell und Wasser ist zu einer extrem knappen Ressource geworden.
Auf seinem Weg nach Westen gelangt Eli in eine kleine Stadt, in der der skrupellose Gangster Carnegie (Gary Oldman) das Sagen hat. Dieser sucht ein besonderes Buch - eine der wenigen noch erhaltenen Bibeln -, weil er glaubt, damit seine Macht noch einfacher und umfassender ausbauen zu können. Als er erfährt, dass Eli im Besitz einer Bibel ist, will er diese an sich bringen, doch Eli ist mit dem Mädchen Solara schon längst aus der Stadt geflohen. Carnegie ist jedoch so einfach nicht abzuschütteln und macht sich an die Verfolgung der beiden...
Im Nachhinein bin ich ganz froh den Film doch nicht im Kino gesehen zu haben. Er ist nicht wirklich schlecht (zumal, wenn man solche Mad Max-ähnlichen Filme mag wie ich), aber auch nicht der herausragende Vertreter seines Genres. Positiv aufgefallen ist mir, dass er vor allem zu Beginn sehr langsam und ruhig erzählt wird, die ersten 10 Minuten fast komplett ohne Dialoge auskommt. Das macht zwar zunächst ein wenig ungeduldig, gefiel mir dann aber recht gut.
Auch Gary Oldman ist wie immer als Bösewicht genial. Es tut mir ja fast leid für ihn, dass er immer mit solchen Rollen besetzt wird, wahrscheinlich ist er selbst ein schrecklich netter Zeitgenosse, aber den bösen und psychopathischen Blick hat er einfach drauf wie kein anderer. Der ideale, genial böse-verrückte Bösewicht, der nie das letzte bisschen Stil verliert.
Nicht ganz so gelungen fand ich den Plot der Geschichte. War mir ein bisschen zu viel Religion dabei. Dass Eli eine scheinbar göttliche Erscheinung hatte und er (Achtung! Spoiler) natürlich dann erst seinen Verletzungen erliegt, als er die gesamte Bibel am Ende dem Bibliothekar auf Alcatraz diktiert hat, war mir doch ein bisschen sehr weit hergeholt. Etwas dezenter hätte es auch getan. Aber alles in allem ganz nettes Kino fürs Sofa, auf DVD also durchaus zu empfehlen.