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The International

Wowi, im Moment laufen wieder recht viele Film im Kino, die wir uns angucken wollen, da kommen wir mit dem "alle 14-Tage-Dienstags"-Rhythmus kaum hinterher. Um so willkommener war daher die Anfrage von Nicole, ob wir nicht auch mal an einem Samstag mit ins Kino wollten. Klar wollten wir - und schauten uns den neuen Film von Tom Tykwer in der schönen Essener Lichtburg an.

Zur Story: Der Interpol-Agent Salinger und die New Yorker Staatsanwältin Whiteman sind einer Luxenburger Bank auf der Spur, die in allerlei schmutzige Geschäfte verstrickt ist. Ihr neuester Deal: Raketen für arabische Staaten und Kleinwaffen für andere Konflikte auf der ganzen Welt. Es sieht zunächst gut für die Ermittler aus: ein hochrangiger Mitarbeiter der Bank will offenbar auspacken und die brisanten Einzelheiten des Waffendeals offenlegen. Dumm nur, dass sowohl sein Kontaktmann als auch der Überläufer schon bald ermordet werden (ersterer übrigens vor dem Berliner Hauptbahnhof). Eine Jagd um den ganzen Erdball beginnt, die jedoch bald aussichtslos erscheint, da auch Vorgesetzte und Politiker in die Machenschaften der Bank verstrickt sind. Doch dann kommen die Ermittler dem angeheuerten Killer der Bank auf die Spuren. Endlich eine Chance zum Zugriff, die jedoch auch von einem Überfallkommando im New Yorker Guggenheim-Museum zunichte gemacht wird. Salinger muss erkennen, dass er nicht gewinnen kann, wenn er mit legalen Mitteln auskommen will und entscheidet sich für einen anderen Weg...

Im Gegensatz zu Nicole hat mir/ uns der Film eigentlich recht gut gefallen. Er ist sehr gut besetzt (Clive Owen, Naomi Watts und Armin Mueller-Stahl), spannend inszeniert und erzählt eine aktuelle Geschichte. Außerdem verzichtet er auf das Happy-End, sprich: lässt die Guten eben nicht erfolgreich sein und den Chef der Bank umbringen, an seine Stelle rückt jedoch bald ein Nachfolger und setzt den Weg fort. Einen Punkt Abzug gibt es für den langweiligen Umgang mit der Figur des deutschen Beraters der Bank, gespielt von Armin Mueller-Stahl. Natürlich war er ein Ex-Stasi Mitarbeiter und natürlich war er überzeugter Kommunist. Ja klar, bei der Stasi waren garantiert nur Überzeugungstäter und keine bloßen Mitläufer, die Karriere machen wollten. Hier hätten wir gerne von Tykwer als Deutschem einen differenzierteren Charakter erwartet. Ansonsten ist der Film aber wirklich zu empfehlen, man sollte sich nur auf eine verschachtelte Erzählweise einstellen, die ja bekanntlich nicht jedermanns/jederfraus Sache ist. 

4
Horch und Guck: