Amerika in einer unbekannten Zukunft: Die Bundesstaaten existieren nicht mehr, stattdessen gibt es das Kapitol als Zentrum der Macht und die 12 sogenannten Distrikte, die das Machtzentrum mit Rohstoffen und Waren beliefern. Seit einer Rebellion der Distrikte, die jedoch vom Kapitol niedergeschlagen werden konnte, finden jedes Jahr die "Hunger-Spiele" statt, ein blutrünstiges Spektakel, bei dem aus jedem Distrikt ein Junge und ein Mädchen als Tribute d.h. Kämpfer für die Arena auserwählt werden. Die mörderischen Spiele überlebt jedes Jahr nur eine(r) als SiegerIn, alle anderen sterben bei den Spielen.
Als in Distrikt 12 die kleine Primrose Everdeen (Willow Shields) ausgelost wird, meldet sich ihre große Schwester Katniss (Jennifer Lawrence) an ihrer Stelle freiwillig. Gemeinsam mit Peeta Mellark (Josh Hutcherson), dem männlichen Tribut aus ihrem Distrikt, wird sie ins Kapitol gebracht, um auf die Spiele vorbereitet zu werden. Schnell zeigt sich, dass Katniss überaus tough ist und durch ihre Fähigkeiten als Jägerin gute Chancen hat, es in den Spielen weit zu bringen. Sie wird entsprechend präsentiert und die Medien sowie das Publikum zeigen sich recht angetan. Als Peeta in einem Interview vor laufender Kamera schließlich auch noch behauptet in Katniss verliebt zu sein, ist ihr Team begeistert: Genau diese Art von Story haben sie gebraucht, um die beiden vermarkten zu können. Für die Spiele brauchen sie nämlich Sponsoren, die ihnen bei Bedarf benötigte Gegenstände zukommen lassen. Keine schlechte Ausgangsposition also für die beiden, auch wenn Peeta davon überzeugt ist, dass er im Gegensatz zu Katniss keine Chance haben wird, die Spiele zu überleben.
Die beiden schlagen sich jedoch in der Arena gar nicht schlecht: Dank der Hinweise ihres Mentors Haymitch Abernathy (mal wieder überragend: Woody Harrelson) überstehen sie das Blutbad zu Beginn und versuchen sich - jede/ r auf seine Weise - durchzuschlagen. Den Spielemachern gefällt Katniss passive Taktik jedoch gar nicht und so zwingen sie sie durch diverse Manipulationen in das blutige Geschehen einzugreifen. Ihr zeitweises Bündnis mit dem Mädchen Rue (Amandla Stenberg) findet dabei ein unfreiwilliges Ende, als diese von einem anderen Teilnehmer getötet wird (den wiederum Katniss umbringt). Ihre große Chance sieht sie schließlich, als Spielleiter Seneca Crane (Wes Bentley) eine Regeländerung bekannt gibt: Es kann dieses Jahr zwei Sieger und damit Überlebende geben, diese müssen allerdings aus dem gleichen Distrikt kommen. Katniss und Peeta haben somit eine Chance heil aus der Geschichte rauszukommen und tatsächlich gelingt es ihnen als die beiden letzten Teilnehmer in der Arena zu verbleiben. Doch Regeln, die man einmal geändert hat, können auch wieder variiert werden, wie sich schnell zeigt. Peeta will sich für seine große Liebe opfern, doch der gelingt es mit einem Trick die Spielleitung zu einer erneuten Revision der Regeln zu veranlassen. Am Ende haben zwar sowohl Katniss als auch Peeta überlebt, doch Katniss hat sich mit Präsident Snow (Donald Sutherland) einen mächtigen Feind gemacht, der sich nicht so einfach geschlagen geben wird...
Wow, ich muss ehrlich sagen, ich bin sehr begeistert. Ein wirklich spannender und rundrum gelungener Film. Die Besetzung der Rollen ist sehr gut, vor allem Jennifer Lawrence als Katniss ist überzeugend - und ja, endlich mal wieder eine Mädchenfigur, bei der man nicht vor Verzweiflung im Boden versinkt, sondern die man als Zuschauerin wirklich mag. Mein Besetzunghighlight ist aber Wes Bentley als Seneca Crane - schade, dass er so ein Arschloch spielt. Aber niedlich ist er. ;-) Ansonsten ist hier aber Schluss mit lustig: Der Film an sich ist von seiner Story her echt harter Stoff. Angeblich wurde die Buchvorlage schon entschärft, damit er die Freigabe ab 12 Jahren erhalten konnte. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich zwölfjährige wirklich in den Film mitnehmen würde, weniger wegen der Bluteffekte, als vielmehr wegen der ganzen Story. Wir haben auf dem Nachhauseweg noch darüber diskutiert, dass hier eine wirklich beängstigende Welt erschaffen worden ist, die aber auch gerade deshalb fasziniert: Kinder/ Jugendliche, die sich gegenseitig mit aller Brutalität umbringen, um zu überleben; einzelne Distrikte, in denen Kinder speziell zu Killern für die Spiele ausgebildet werden; ein Volk im Kapitol, das von dem Elend in den Distrikten nichts mitbekommt und sich an den blutigen Spielen berauscht und eine Regierung, die über 70 Jahre nach einem Aufstand die Nachfahren der Rebellen immer noch für ihren Ungehorsam büßen lässt. Über die Ähnlichkeit zu der Originalbuchvorlage kann ich nichts sagen, da ich die Bücher (noch) nicht gelesen habe. Das werde ich aber definitiv nachholen. Ebenso sicher ist, dass wir uns den zweiten Teil ansehen werden, wenn der Film in die Kinos kommt.