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Surrogates - Mein zweites Ich

Die Menschen in der nahen Zukunft müssen ihre Wohnungen nicht mehr verlassen, um zu arbeiten oder sich zu vergnügen. Sie bedienen sich stattdessen sogenannter Surrogates, künstlicher Ersatzmenschen, mit denen sie per Computer verbunden sind und die sie dadurch steuern. Das Leben ist einfacher geworden und ungefährlicher: Surrogates sind stabiler und selbst wenn sie einmal beschädigt werden, kann man sie reparieren oder einen neuen kaufen. Alter und schlechtes Aussehen sind auch keine Probleme mehr, man gestaltet einfach sein Surrogate so, wie man gerne aussehen möchte. 

Ein Mord zerstört die scheinbare Idylle: Ein Surrogate wurde angegriffen und zerstört und zum großen Ersetzen aller starb dabei auch der dahintersitzende Mensch, sein Operator. Normalerweise soll so etwas unmöglich sein. Die FBI-Agenten Greer (Bruce Willis) und Peters machen im Rahmen ihrer Ermittlungen schnell eine weitere Entdeckung: Der tote Operator war der Sohn jenes Mannes, der einst die Surrogates erfunden hat. Auch die Tatwaffe ist nicht weniger mysteriös: Offenbar handelt es sich um ein geheimes Militärprojekt. Es bleibt die Frage, wer hinter der Tat steckt? War es ein einzelner Racheakt oder sind die Dreeds, eine Gruppe Menschen, die die Verwendung von Surrogates ablehnt, zu einer Möglichkeit gelangt, ihren Widersachern zu zeigen, wie falsch und gefährlich ihr Tun ist? Je weiter Greer und Peters ermitteln, desto deutlicher wird, dass sie einer großangelegten Verschwörung auf der Spur sind, die bald alle Operator bedrohen kann...

Die Rolle des Tom Greer ist Bruce Willis mal wieder auf den Leib geschrieben und er hat mir in diesem Film wirklich sehr gut gefallen. Auch die Idee mit den Surrogates war wirklich innovativ und hat durchaus zum Nachdenken angeregt, nach dem Motto: Was wäre wenn? Ansonsten ist die Handlung solide konstruiert und war auch nicht einfach zu durchschauen, so dass man als Zuschauer durchaus mitgerätselt hat, wer denn nun hinter den Anschlägen steckt.

Den Tiger Abzug gibt es für das unlogische Ende, dass ich mir immer noch nicht richtig erklären kann. Greer verhindert einen Massenmord, indem er alle Menschen von ihren Surrogates abkoppelt. Komischerweise bewegen sich alle künstlichen Menschen weiter, als wenn sie noch jemand steuern würde. Darüber hinaus bleibt Greer die ganze Zeit mit einem Surrogate verbunden, ist also von der Aktion nicht betroffen und leidet auch nicht an den Folgen des Computervirus, der alle anderen mit ihren Surrogates verbundenen Operator getötet hätte. Wohl mal wieder ein Beispiel für einen recht guten Film, dem kurz vor Schluss die Puste ausgeht und der sich dann ordentlich verzettelt, um das Hollywood-typische Happy-End noch hinzukriegen.
 

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Horch und Guck: