Als Onlineausgabe einer Holzpresse hat man es natürlich schwer. Laufend muss man die Leserschaft mit irgendwelchen News beglücken. Da werden zu einem Ereignis auch mal gerne mehrere Meldungen rausgehauen; ein Fußballspiel ist prädestiniert dafür: Vor dem Anpfiff, zur Halbzeit und das Endergebnis.
Ebenso einfach kann man das Internet mit Agenturmeldungen füllen. Natürlich ungeprüft, sonst waren die von nebenan ja eventuell schneller. Was da für Stuss zusammenkommt, kann man regelmäßig beim Bildblog nachlesen, wie man das Internet mit Agenturmeldungen zu eigenen Beiträgen füllen kann, hatte ich mal beispielhaft am Handelsblatt gezeigt.
Die wichtigste Nichtmeldung der letzten Tage ist die "Pipi-Affäre" zu Olympia: Wer hätte das gedacht, die Schwimmer pissen ins Wasser. Die Blöd hat das bereits am 02.08. und 04.08. festgestellt. Am 06.08. wurde die Geschichte dann noch ironisch im WSJ-Blog verarbeitet. Einen Tag später hatte immerhin die Thüringer Allgemeine davon schon Wind bekommen. Nochmal drei Tage brauchte es aber, bis der Pipi- Panorama- und Lifestyle(sic!)-Beauftragte von Spiegel Online und Stern das Internet durchgelesen hatten.
Aber bitte, was ist daran eine News, dass man damit das Internet vollpinkeln muss? Vor allem noch (mindestens) eine Woche nachdem das alles schon mal ausgepinkelt wurde? Können die nicht ihre Notdurft da verbringen, wo jeder normale Mensch das außerhalb des Schwimmbeckens auch macht: Im Klo oder wahlweise am Baum, muss man da das arme Internet zuschiffen? Denn mal ganz ehrlich: Wer hat ernsthaft geglaubt, dass allenfalls Kleinkinder ins Wasser strullen? Und wer hat das nicht selbst schon mal gemacht? (ehrlich bleiben!)
Ach ja, und in China ist übrigens mal wieder ein Sack Reis umgefallen.