Jetzt sind wir schon den fünften Tag hier und haben noch gar keine dänischen Hot Dogs gegessen. Das muss anders werden! Wir starten mit unserem Frühstück bei Jeppe's Pølser. Die Franske Pølser lebt von håndwerk, tradition og kvalitet. Den 11 Uhr Lunch genehmigen wir uns dann bei Lis's Pølser. Die Mittags-Pølser gibt es im Nationalmuseet, unserem touristischen Ziel heute. Zum Kaffee kehren wir bei Pia's Pølsevogn ein. Abendessen gibt es bei Poul's Pølser. Der 20 Uhr Snack wird dann bei einem Pølser im Tivoli eingenommen (den Hot Dog im Tivoli hatte ich doch ganz unterschlagen).
Hauptziel heute war, wie oben schon angedeutet, das Nationalmuseet. An einem Tag soll man das nicht schaffen können – und wir können das voll und ganz bestätigen. Wir haben uns zunächst für die dänische Geschichte ab 13.000 v.u.Z. entschieden.
In dem ersten Rundgang haben wir die Stein-, Bronze und Eisenzeit durchgeackert. Bekannteste Ausstellungsstücke dieser Epoche dürften der Kessel von Gundestrup und der Sonnenwagen von Trundholm sein. Die Ausstellung dieser drei älteren Epochen ist dabei sehr gelungen. Neben Anekdoten bzw. Mythen wurden die Epochen und die Themenbereiche sehr gut einführend umschrieben und eingeordnet. Daneben konnte man natürlich bei den Exponaten noch tiefer in die Geschichte eintauchen.
Leider konnte das Mittelalter, ab der Christianisierung Dänemarks um 1050 bis nach dem Ende der Reformation 1660, den hohen Erwartungen nicht mehr standhalten. Zum Einen fehlten uns die oben noch gelobten einordnenden Erläuterungen (bspw. wie die , zum Anderen beschränkte sich die Ausstellung fast ausschließlich auf kirchliche Exponate.
Da es strikt 17 Uhr zuging, haben wir uns zum Abschluss noch den Völkern der Erde gewidmet. Eine lockere Ausstellung mit ein paar spannenden und kruden Exponaten. Zwar hätte man auch hier ein paar Erläuterungen mehr anbringen können, das störte aber nicht so sehr wie bei der Mittelalterausstellung.
Insgesamt können wir das Nationalmuseet voll und ganz empfehlen. Ein Abstecher hierhin lohnt und wer es nicht toll findet, grämt sich wenigstens nicht des Eintrittsgeldes, denn das Museum ist komplett kostenlos. Wir müssen auch morgen noch mal hin und die fehlenden Jahre bis zur Jahrtausendwende nachholen.
Den heutigen Tag haben wir am Rundetaarn ausklingen lassen. Der Rundetaarn ist/war Observatoríum, Bibliothek und Kirche in einem. Zunächst muss man einen 200 m langen Weg zum Turm wie in einem Schneckenhaus hochlaufen. Während Zar Peter der Große das Ganze noch mit dem Pferd durfte, ist für das Fußvolk die Fortbewegung bereits vorgeschrieben. Am unteren Teil des Turms ist die Triniti Kirk angeschlossen. Ein Stockwerk darüber befindet sich die ehemalige Bibliothek, heute wird hier Kunst ausgestellt. Darüber kann man die alten Dachgiebel bestaunen und bis zum Glockenturm am anderen Ende des Gebäudes hinüberschauen. Noch ein wenig weiter und eine Treppe und Wendeltreppe kündigen den letzten Teil des Aufstiegs an. Von hier oben kann man nun über ganz Kopenhagen blicken. Bei gutem Wetter kann man sogar die Öresundbrücke sehen.