Der Trapper Hugh Glass begleitet mit seinem Sohn Hawk, dessen Mutter eine Indianerin war, eine Gruppe Jäger, die es auf Felle der einheimischen Tiere abgesehen haben. Kurz bevor die Expedition wieder ins sichere heimische Fort reisen will, werden sie von Arikaree-Indianern angegriffen und erleiden herbe Verluste. Nur ein kleiner Teil der Männer kann fliehen. Auf ihrem Weg kommt es schnell zu Streit zwischen Glass und John Fitzgerald, der zu so ziemlich jeder Entscheidung des Trappers eine andere Meinung hat. Als Glass durch den Angriff einer Bärin schwer verletzt wird, gelingt es den Männern zwar zunächst noch ihn zu tragen, doch bald machen die Berge und der einbrechende Winter ihnen einen Strich durch die Rechnung. Da sich ihr Anführer Captain Andrew Henry nicht dazu durchringen kann, Glass zu erschießen, lobt er einen Geldpreis für die drei Männer aus, die bei dem Verletzten bleiben, bis er entweder stirbt oder Hilfe aus dem Fort zu ihnen gelangt. Neben Glass' Sohn Hawk und dem jungen Jim Bridger erklärt sich ausgerechnet Fitzgerald zu dieser Aufgabe bereit - dass der Captain ihm vertraut, wird sich schon bald als Fehler erweisen.
Da Glass nicht so schnell sterben will, wie Fitzgerald erwartet hat, versucht er schließlich ihn zu ersticken. Dabei wird er von Hawk erwischt, den er daraufhin ersticht. Um seine Tat zu vertuschen, lügt er Bridger an, dass die Indianer sie gefunden hätten und verleitet ihn damit zur gemeinsamen Flucht. Fitzgerald schleppt Glass noch in ein nicht fertig ausgehobenes Grab - wohl davon ausgehend, dass sich dieses Problem damit von selbst löst. Doch Glass ist aus härterem Holz geschnitzt und gelangt nicht nur aus dem Grab heraus, sondern macht sich an die Verfolgung von Fitzgerald - wenn auch zunächst auf dem Bauch kriechend. Er will Rache für den Mord an seinem Sohn und ist bereit dafür alles zu riskieren...
Wir sind ein bisschen spät dran gewesen mit dem Film, aber mangels anderer Alternativen und weil wir unbedingt mal wieder ins Kino wollten, fiel die Wahl dann auf DiCaprios Oscarhauptrolle. Ich muss ehrlich sagen, die Auszeichnung für gerade diesen Film kann ich nicht so ganz verstehen. Er spielt nicht schlecht - ist aber die meiste Zeit damit beschäftigt verzweifelt oder schmerzverzerrt dreinzuschauen. In anderen Filmen wie Blood Diamond, Aviator oder Shutter Island hat er ein weit aus größeres Spektrum seines Könnens gezeigt, was ich weitaus beeindruckender fand. Offensichtlich wurde der Oscar dieses Mal an ihn vergeben, damit er nicht schon wieder leer ausgeht (was ich nicht wirklich gerecht finde). Der Film an sich ist nicht schlecht, bitte nicht falsch verstehen. Ich finde ihn für ein Hollywood-Movie sogar recht ungewöhnlich: Er nimmt sich sehr viel Zeit für die Erzählung seiner Geschichte, kommt über weite Teil mit wenig Dialog aus (oder greift auf Untertitel zur Übersetzung der Kommunikation mit den Indianern zurück) und die Naturbilder sind einfach überwältigend. Im krassen Gegensatz dazu steht die Gewalt und die vielen Wunden sowie das Blut; die Szenen werden fast schon mit einer sadistischen Genauigkeit im Detail gezeigt. (Ich brauch das im Kino nicht so wirklich und ein paar Mal war ich an der Grenz zu "mir wird übel".) Andererseits gehören genau diese Aspekte auch zur Story, die ein sehr realistisches Bild des Wilden Westens zeigt - nicht jener saubere Hochglanz, den man von alten Western mit John Wayne oder der Winnetou-Reihe kennt. Kurz und gut: Ein guter, aus der Masse herausstechender Film, der allerdings den ganzen Hype um ihn nicht wirklich rechtfertigt.