Harry Hole war einmal einer der besten Ermittler Norwegens, doch mittlerweile ist der Mann ein seelisches Wrack, das seinen Kummer in Alkohol erträgt. Ablenkung verschaffen ihm nur neue Mordfälle, doch davon hat es in Oslo für ihn zu wenig. So lässt er sich von der neuen Kollegin Katrine Bratt auch zunächst widerstrebend in einen Vermisstenfall hineinziehen: eine Frau, Mutter einer kleinen Tochter, ist ohne erkennbaren Grund verschwunden. Bratt sieht Parallelen zu ähnlichen Fällen und so langsam erwacht Holes Ermittlergeist wieder. Bald jedoch müssen Hole und Bratt erkennen, dass sie es nicht mit einem Entführer zu tun haben, sondern vielmehr ein Massenmörder Norwegen unsicher macht, der immer dann zuschlägt, wenn es schneit, und merkwürdige Schneemänner vor dem Häusern seiner Opfer platziert. Hole muss tief in der Vergangenheit wühlen, um die Beweggründe und Identität des Mörders herauszufinden. Dabei stößt er jedoch auch auf die Vergangenheit seiner jetzigen Kollegin - die ihm offenbar nicht die ganze Wahrheit über ihre Motive für die Ermittlungen gesagt hat...
Der Film basiert auf einem Roman von Jo Nesbo und ist damit ein typischer nordischer Krimi: schwermütig, mit gebrochenen Figuren und dem Bösen, das unter vermeintlich freundlichen und bekannten Gesichtern lauert. Michael Fassbender ist dabei als Harry Hole sehr gut besetzt und spielt die Rolle für mich absolut überzeugend. Die Erzählweise ist sehr ruhig, bald an der Grenze zur Langeweile und damit aber auch überzeugend und typisch für die nordische Krimitradition. Erstaunlich, dass ein Hollywoodfilm dies so gut umsetzt. Daher: Wer auf Action und Geballer steht, wird an diesem Krimi keinen Spaß haben. Wer jedoch entdeckende Ermittlungen und starke Charaktere mag, dem sei dieser Film absolut empfohlen.