Der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot möchte nach seinem letzten Fall eigentlich endlich mal ausspannen und Urlaub machen. Dank eines Bekannten erhält er noch eine Kabine im Orient Express. Auf der Fahrt durch das verschneite Serbien passiert es jedoch: Eine Lawine trifft den Zug, die Lok entgleist und die Reisenden stecken erst einmal fest. Und dann passiert zu allem Übel auch noch ein Mord. Doch das Opfer ist nicht der amerikanische Geschäftsmann, für den er sich ausgegeben hat, sondern der damalige Entführer des Armstrong-Babys - ein Fall, der mehr als eine Person ins Unglück gestürzt hat. Gut, dass Hercule Poirot an Bord des Zuges war und nun die Ermittlungen übernimmt. Doch auch seine kleinen grauen Zellen bekommen jede Menge Arbeit, denn bald zeigt sich: Es gibt mehr als nur eine Person im Orient Express, die ein Motiv für die Tat hätte...
Mit Agatha-Christie-Verfilmungen verbinde ich immer klassische Filme und bestimmte Schauspieler - mit Hercule Poirot zum Beispiel ganz klar Peter Ustinov in der Rolle. Doch diese moderne Verfilmung ist wirklich hervorragend gelungen. Die Besetzung ist absolut top, hier geben sich die Stars förmlich die Klinke in die Hand, was dazu führt, dass jede Rolle akurat und gut gespielt wird. Poirot ist mit Kenneth Branagh hervorragend besetzt - allerdings ein ganz anderer Poirot als der fröhliche Detektiv, den Ustinov gespielt hat. Dieser Poirot hat fast etwas zwanghaftes an sich, wenn er versucht Ordnung in die Welt zu bringen - bspw. durch die Aufklärung von Verbrechen. Und auch etwas Trauriges haftet an ihm - offenbar eine unglückliche Liebe zu einer Frau. Alles in allem kann ich den Film nur wärmstens empfehlen und hoffe ein bisschen auf weitere Neuauflagen in ähnlicher Qualität.