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Untraceable

Ein Film, der mich recht nachdenklich zurückgelassen hat...

Ein kurzer Versuch der Zusammenfassung des Inhalts: Diane Keaton spielt eine FBI-Agentin, die sich auf Cyber-Kriminalität (ein wenig reißerisch dieser Begriff, finde ich) spezialisiert hat. Der erste Hinweise auf eine website namens killwithme.com führt zu dem Livestream einer Katze, die vor den Augen der Website-Besucher getötet wird. Bald jedoch zeigt sich, dass der Betreiber auch vor dem Mord an Menschen nicht zurückschreckt. Dabei bedient er sich sehr perfider Methoden, die jedoch immer eines gemeinsam haben: Je mehr Leute die website aufrufen, desto schneller stirbt das Opfer. Und die Besucherzahlen steigen in jedem Fall erschreckend schnell...

Der Film lässt einen schon ein wenig nachdenklich zurück. Der Täter rächt sich auf seine Weise an einer Gesellschaft, die den Selbstmord seines Vaters, der live in den Nachrichten übertragen wurde, als Medienereignis feiert und sich an Bildern des realen Schreckens ergötzt ohne zwischen Realität und Inszenierungen unterscheiden zu können oder zu wollen. Interessant in Zeiten, in denen im Internet Millionen von Menschen nach dem Filmbeitrag googelten, in dem damals live die Enthauptung eines Amerikaners im Irak gezeigt wurde. (Ich denke die Meisten erinnern sich noch daran...)

Mich persönlich hat der Film auch ein wenig zum Nachdenken gebracht. Ich oute mich hier freiwillig als Fan von Horrorromanen und -filmen. Trotzdem ziehe ich eine definitive Grenze zu sogenannten Snuff-Filmen. Ich will nichts sehen, wo Menschen oder Tiere real leiden...ich mag die Inszenierungen in den Filmen eben weil sie nicht real sind (und es auch nie werden sollen). Macht mich das unglaubwürdig? Ich denke nein. Sollte es dafür sorgen, dass manche Menschen mal nachdenken, was sie da gerade sehen? Ich denke ja. Sollten wir die Auseinandersetzung, speziell auch mit Jugendlichen, zu solchen Themen suchen? Ja, aber ohne den erhobenen Zeigefinger.

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Horch und Guck: