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Doctor Strange

Stephen Strange ist ein ebenso begnadeter wie von sich selbst eingenommener Chirurg. Als jedoch ein schwerer Autounfall dauerhafte Nervenschäden an seinen Händen hinterlässt und er nicht mehr operieren kann, bricht sein bisheriges Leben in sich zusammen. Verzweifelt auf der Suche nach Heilung erfährt er schließlich von dem Ort Kamar-Taj in Nepal. Doch die Mönche dort wollen ihn zunächst nicht aufnehmen. Als es ihm aufgrund seiner Hartnäckigkeit schließlich doch gelingt, dort ausgebildet zu werden, zweifelt er zunächst am Sinn dieses Unterfangens: Es handelt sich um Magier*innen. Doch bald muss Strange erkennen, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als er sich bisher vorstellen konnte und dass er eine hohe Begabung für Magie hat. Die Älteste enthüllt ihm schließlich, dass es mehr als eine Dimension gibt und es die Aufgabe des Ordens der Magier*innen ist, über Risse in diesen zu wachen und zu verhindern, dass Wesen zu den Menschen vordringen, die in dieser Welt nichts zu suchen haben. Doch das sehen offenbar nicht alle so. Der ehemalige Meister Kaeculius hat den Orden vor Jahren mit seinen Anhänger*innen verlassen und plant nun, ein Ritual durchzuführen, um ein Wesen aus der dunklen Dimension in die Menschenwelt zu bringen. Strange ist zunächst nicht so begeistert davon, in diese Auseinandersetzung hineingezogen zu werden, doch als ein mächtiges Artefakt sich ihn als Träger aussucht, wird klar, dass er sich nicht heraushalten kann. Wer wird denn schon von einem Infinitystone ausgewählt, mit dem man die Zeit beherrschen kann?

Da ich die Figur des Doctor Strange nicht aus den Comics kenne, kann ich nichts dazu sagen, wie dicht der Film an dieser geblieben ist. Mir hat die Verfilmung aber sowohl im Hinblick auf den Helden als auch die Story sehr gut gefallen. Die Hauptcharaktere sind mit Benedict Cumberbatch, Tilda Swinton und Mads Mikkelsen (letzter als Gegenspieler von Strange) sehr gut besetzt. Typisch für Marvelfilme, die einen neuen Helden einführen, braucht die Story etwas, bis sie sich entwickelt und Fahrt aufnimmt, was ich aber nicht schlecht finde, immerhin bekommen Zuschauer*innen so einen recht guten Einblick in die jeweiligen Charaktere. Ich hoffe mal auf weitere Filme mit dieser Figur - auch über die Geschichte um die Infinitysteine hinaus.

5
Durchschnitt: 5 (1 Bewertung)
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C. J. Tudor "Der Kreidemann"

Jahrelang hatte Eddie versucht die Ereignisse seiner Kindheit zu vergessen. Der schreckliche Unfall auf dem örtlichen Jahrmarkt, dessen Zeuge er wurde. Ihre Clique aus Kindheitstagen und wie sie ihre Freizeit miteinander verbracht hatten. Der rätselhafte Eimer mit Malkreide, der als Geschenk für einen von ihnen auftauchte und von dem niemand wusste, wer das Geschenk mitgebracht hatte. Wie sie bald jede*r eine eigene Farbe hatten und sich mit Geheimzeichen Nachrichten übermitteln konnten. Dann tauchten plötzlich weiße Zeichen auf, obwohl niemand von ihnen diese Farbe nutzte. Und schließlich jene Nachricht in weißer Kreide, die sie zu der Mädchenleiche im Wald führte. Jetzt erhält Eddie 30 Jahre später plötzlich wieder Nachrichten in weißer Kreideschrift. Bald wird ihm klar: Er muss in seine Heimatstadt zurückkehren, denn der Mörder von einst wurde nie eindeutig identifiziert. Und nun scheint er wieder umzugehen...

Das Buch ist gut geschrieben, liest sich sehr einfach und damit schnell und erzählt eine spannende Geschichte. Mir hat vor allem der Teil gefallen, der in der Vergangenheit spielte und die Ereignisse der Freunde um Eddie als Kinder schilderte. Die Handlung lebt von einigen überraschenden Wendungen und einer logischen Auflösung - allerdings wartet das Buch auch mit einer echt fiesen Enthüllung am Schluss auf, die ich so nicht erwartet hatte und über die ich, um nicht zu spoilern, nichts genaueres schreiben kann. Ich kann den Roman Thrillerfans nur empfehlen und bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Alan Bradley "Todeskuss mit Zuckerguss" (Flavia de Luce 10)

Flavia hat gemeinsam mit Dodger, dem Diener der Familie, ein Detektivbüro gegründet. Doch dass ihr erster Fall sich auf der Hochzeit ihrer Schwester Feelie ergibt, damit hat selbst sie nicht gerechnet. Beim Anschneiden der Hochzeitstorte taucht darin ein menschlicher Finger auf. Flavia und Dodger finden bald heraus, dass er einer berühmten Gitarristin gehört haben muss. Aber wer hat ihn von ihrer Leiche entfernt und warum? Der zweite Auftrag des jungen Detektivbüros scheint da ganz anderer Natur zu sein: Sie sollen herausfinden, wer kompromitierte Briefe an die Tochter eines bekannten Homöopathen gestohlen hat. Flavia und Dodger wollen sich eigentlich lieber weiterhin mit dem Fall des Fingers in der Hochzeitstorte beschäftigen, doch dann wird ihre Auftraggeberin ermordet und bald müssen die beiden erkennen, dass es Zusammenhänge zwischen beiden Fällen zu geben scheint...

Es gibt wenige Buchreihen, die es auch nach mehreren Bänden immer noch schaffen, ihre Qualität beizubehalten. Die Reihe um Flavia de Luce ist meiner Meinung nach eine davon. Auch in diesem, dem mittlerweile zehnten Band, gelingt es dem Autor einen gut konstruierten Kriminalfall zu entwickeln, den Flavia und Dodger mit ihren besonderen Fähigkeiten lösen. Dabei gefällt mir immer mehr, dass Dodger, der ehemalige Diener, eine immer größere Rolle in den Büchern einnimmt und sich zu einem würdigen Partner für die gewitzte Chemikerin Flavia entwickelt hat. Ich bin gespannt auf weitere Fälle für die beiden und muss ehrlich sagen, dass die Reihe meinetwegen noch lange fortgesetzt werden kann.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Claire Douglas "Missing"

Frankie und Sophie waren seit ihrer Kindheit die besten Freundinnen. Das ändert sich erst, als Frankie für die letzten Schuljahre auf ein Internat geschickt wird. Erst nach Sophies Studienabschluss treffen sich die beiden in ihrer Heimatstadt wieder. Sophie hat sich verändert: Das einst unscheinbare Mädchen, das immer nur ein Anhängsel ihrer besten Freundin war, hat sich zu einer hübschen und eigenständigen Frau gewandelt. Sie lernt Leon kennen und die beiden verlieben sich ineinander, obwohl Frankie ihre Freundin vor ihm warnt. Doch ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit überschattet Sophies Glück mehr und mehr. Dann ist sie plötzlich verschwunden. Jahre später ruft Daniel, Sophies Bruder, überraschend bei Frankie an, die mittlerweile in London lebt und eine erfolgreiche Geschäftsfrau ist. Ein Fuß in einem Turnschuh wurde gefunden, es könnte der Beweis sein, dass Sophie damals wirklich im Meer ertrunken ist. Er bittet Frankie zu kommen, um ihn bei der Identifikation der Leiche beizustehen. Als Frankie jedoch ankommt, wird ihr bald klar, dass Daniel etwas ganz anderes will: Er hofft auf ihre Hilfe, um Sophies Mörder zu finden. Frankie muss wohl oder übel mitmachen, will sie nicht dabei zusehen, wie das gut gehütete Geheimnis von Sophie und ihr möglicherweise ans Tageslicht kommt...

Alles in allem ein unterhaltsamer, aber typischer Thriller. Ein Geheimnis aus der Vergangenheit, das nach und nach enthüllt wird. Immer wieder die Frage, welcher Figur in dem Buch man vertrauen kann, wer die Wahrheit erzählt und wer lügt. Mehrere überraschende Wendungen, um die Spannung aufrecht zu erhalten. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt: Einmal die Gegenwart aus der Perspektive von Frankie und dann die Ereignisse, die zu Sophies Verschwinden und wahrscheinlichem Tod führten aus der Sicht von Sophies Tagebucheinträgen. Das gelingt recht gut und lässt sich auch klar auseinanderhalten, so dass man als Leserin nie rätseln, wann etwas gerade handelt. Die Wendungen der Geschichte sind gut konstruiert, überraschend, aber nie unlogisch. Das Buch ist sicher literarisch kein großer Wurf, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

3
Durchschnitt: 3 (1 Bewertung)
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Nora Bossong "Schutzzone"

Mira arbeitet in Genf für die Vereinten Nationen. Abgesehen vom Lesen und Verfassen unzähliger Berichte über die Katastrophenherde der Weltgemeinschaft besteht ihr Job darin durch die Genfer Hotels zu tingeln und in vertraulichen Gesprächen die Vertreter*innen verschiedener Konfliktparteien zur Einigung zu überreden. Mira hat dabei eine besondere Gabe: Sie kann auf eine Art zuhören, die ihr Gegenüber dazu verleitet, Dinge zu erzählen, die er*sie eigentlich gar nicht so offen sagen wollte. Doch als Mira Milan wiedertrifft, in dessen Familie sie einst als Kind einige Monate nach der Trennung ihrer Eltern lebte, scheint ihr wohlgeordnetes Weltbild zusammenzubrechen. Hals über Kopf lässt sie sich auf eine Affäre mit dem verheirateten Mann ein, obwohl ihr klar ist, dass er seine Frau und seinen Sohn nie verlassen wird. Gleichzeitig beginnt sie immer mehr, die vermeindliche Neutralität der UN zu hinterfragen, ebenso wie ihre eigene Rolle. War sie während ihres Einsatzes in Burundi vor dem Genozid dort, wirklich so unparteiisch, wie sie bisher dachte und eigentlich hätte sein sollen...

Ich hatte mir von dem Buch weitaus mehr erwartet. Die angekündigte Reflexion über Wahrheit und Neutralität habe ich - wenn überhaupt - nur in Ansätzen gefunden, was sehr schade ist. Die Geschichte und ihre grundlegende Idee hätten nämlich viel Potenzial dazu geboten. Auch bleibt mir zu vieles unklar, insbesondere was Miras Rolle im Burundi-Konflikt angeht. Die Sprache des Buches ist ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig, die Autorin neigt zu extrem langen Schachtelsätzen deren Funktion sich mir nicht erschlossen hat. 

2
Durchschnitt: 2 (1 Bewertung)
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Laini Taylor "Dreams of Gods and Monsters" (Zwischen den Welten 3)

Karou und die Chimären können es nicht fassen: Die Seraphim sind in der Welt der Menschen aufgetaucht und werden natürlich begeistert empfangen. Schließlich entsprechen sie dem Bild der Engel vieler Religionen. Und sie verstehen es hervorragend, diesen Vorteil auszunutzen: Sie warnen die Menschen vor der Bedrohung durch Monster, mit denen sie sich im Krieg befinden und vor denen sie auch die Menschen beschützen wollen. Der geheime Plan der Seraphim ist nämlich, an menschliche Waffen zu gelangen, diese nach Eretz mitzunehmen und damit dem Krieg zwischen Seraphim und Chimären ein für alle Mal zu ihren Gunsten zu beenden. Karou und Akiva ist klar, dass sie das nicht zulassen können und so verfolgen sie einen irrwitzigen Plan: Akivas Brüder und Schwestern mit der verbliebenen Chimärenarmee zu vereinen, um so wenigstens eine kleine Chance zu haben. Doch das Vorhaben stellt sich als genauso schwierig wie erwartet heraus: Beide Seiten misstrauen einander, wo sie nur können, und die Ereignisse der Vergangenheit lassen niemanden los. Dann hat Karou eine Idee, die vielleicht ihrer aller Rettung sein könnte, doch dazu müssen sie und Akiva zurück in die Menschenwelt. Dort ist mittlerweile das alte Lager der Chimären in der marrokanischen Wüste gefunden worden - und damit auch die Leichen derer, die Karou nicht wiederbeleben konnte. Die Genetikerin Eliza wird von der amerikanischen Regierung mit ihrem Doktorvater dorthin gebracht, um die Leichen genetischen Untersuchungen zu unterziehen. Dabei entdeckt Eliza, dass sie mehr mit den aufgetauchten Seraphim verbindet, als ihr lieb ist - und dass niemand seiner*ihrer Vergangenheit entkommen kann...

Der dritte und letzte Band der Reihe holt noch einmal zum großen Rundumschlag aus und bringt alle Handlungsstränge zu einem - mehr oder weniger guten - Ende. Ich war zunächst überraschend, dass mit Eliza noch ein neuer Hauptcharakter und Handlungsstrang eingeführt wurde, doch dieser passte schließlich sehr gut in die Geschichte und war für die Auflösung der Haupthandlung auch unbedingt erforderlich. Der Umfang des Buches mag vielleicht zunächst abschreckend wirken, ich kann jedoch versichern, dass es sich wirklich gut liest und keine Längen aufweist, durch die man sich als Leser*in durchquälen müsste. Ich bin gespannt auf eine neue Serie oder auch nur ein neues Buch der Autori. Nach dieser sehr guten Trilogie würde ich gerne weitere Bücher von ihr lesen.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Spider-Man: A new universe

Miles Morales ist ein ganz normaler Teenager in Brooklyn. Dumm nur, dass ihn seine Intelligenz aus seiner alten Schule, in der er sehr beliebt war, gerissen hat und er nun an dieser neuen Eliteeinrichtung festhängt, wo er keine neuen Freunde finden will. Als er seinen Kummer eines Nachts mit seinem Onkel beim Sprayen bekämpft, beist ihn eine radioaktive Spinne und plötzlich hat Miles merkwürdige Kräfte: Er bleibt an Dingen mit seinen Händen kleben und bewegt sich schneller als er selbst für möglich gehalten hätte. Als er zu der unterirdischen Halle zurückkehrt, in der ihn die Spinne gebissen hat, wird er zufällig Zeuge eines Verbrechens: Kingpin hat einen Reaktor bauen lassen, der Tore in Paralleluniversen öffnet. Damit will er seine verstorbene Frau und seinen toten Sohn zurückholen. Spider-Man will die Tore wieder schließen und den Reaktor zerstören. Dabei wird er auf Miles aufmerksam und erkennt, dass dieser über die gleichen Fähigkeiten verfügt wie er. Doch bevor Peter Parker Miles beibringen kann, wie er seine Kräfte kontrolliert, wird er von Kingpin ermordet. Miles und ganz New York sind außer sich vor Trauer. Dann eines Nachts trifft Miles auf dem Friedhof am Grab Peter Parkes noch einen Spider-Man. Bei Peters Tante finden sie schließlich eine ganze Gruppe unterschiedlicher Spider-(Wo)Men, die offenbar durch Kingpins Reaktor aus ihren Universen in Miles' New York gebracht wurden. Bald ist klar, dass sie zusammenarbeiten müssen, um Kingpin zu stoppen und Miles' neue Freund*innen wieder in ihre Heimatwelten zu bringen...

Ein sehr ungewöhnlicher, aber umso sehenswerterer Spider-Man-Film. Nicht nur, dass es sich um einen Animationsfilm handelt, auch die reine Vielzahl an Held*innen ist bemerkenswert. Spider-Man ist hier nicht mehr nur der klassische weiße Junge aus der Mittelschicht, sondern auch der erwachsene Loser, ein Mädchen, ein Cartoon-Schwein oder eben die Hauptfigur: ein farbiger Teenager aus Brooklyn mit einer Latino-Mutter. Mir hat diese Idee und auch ihre Umsetzung im Film richtig gut gefallen. Der Film ist gut erzählt, hat gelungene Action-Animationen und eine tolle Story. Das Wichtigste mag zwar die Botschaft sein "jede*r kann die Maske tragen", aber auch, wer das nicht ins Zentrum seiner*ihrer Aufmerksamkeit rücken möchte, dürfte genug Potenzial in dem Film finden, um gut unterhalten zu werden.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
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Andreas Brandhorst "Das Flüstern"

Der achtjährige Nikolas überlebt wie durch ein Wunder ein als Autounfall getarntes Attentat, bei dem seine Eltern sterben. Kurze Zeit später wird er entführt, kann aber entkommen, da jemand die Entführer tötet und danach spurlos verschwindet. In seinem Umfeld sind sich alle einig: Der Junge muss einen Schutzengel haben. Und tatsächlich gibt es da ein Wesen, mit dem Nikolas kommuniziert und das ihn beschützt. Nikolas ist zwar mathematisch hochbegabt, aufgrund seines Autismus und der Synästhesie halten ihn viele jedoch für geistig etwas zurückgeblieben. Dann jedoch erhält er plötzlich die Chance, auf eine Privatschule in der Schweiz zu wechseln, die Schüler*innen mit besonderen Begabungen fördert. Zunächst ist Nikolas angetan von der Idee, denn auch seine Freundin Sonja wird zukünftig diese Schule besuchen. Doch bald merken die beiden Kinder, dass etwas mit ihrer neuen Schule nicht stimmt. Merkwürdige Untersuchungsmethoden, häufige Fiebererkrankungen und immer wieder verschwindende Schüler*innen erregen ihr Misstrauen. Als die vermeindlichen Lehrer*innen schließlich mit immer rabiateren Mitteln versuchen, Nikolas Schutzengel sichtbar machen wollen, kommt es zu fatalen Ereignissen, die Nikolas und Sonjas Leben für immer verändern werden...

Ein wirklich gut geschriebener fantastischer Roman mit tollen Figuren und einer originellen Story. Ich kannte den Autor vorher nicht, auch wenn er offensichtlich bisher schon eine Menge geschrieben hat. Das Flüstern ist mir vor allem aufgrund des silbernen Covers aufgefallen - wobei ich nicht finde, dass das Titelbild auch nur irgendetwas mit der Handlung des Buches zu tun hat (der Klappentext passt auch mal wieder nicht so ganz). Mir hat vor allem gefallen, dass mit Nikolas ein sehr ungewöhnlicher Hauptcharakter vorherrscht und dessen Perspektive sehr überzeugend dargestellt wird. Das Buch hat natürlich noch weitere coole Elemente - es fällt mir nur gerade schwer, diese zu benennen ohne zu spoilern (und umschreiben ist leider auch nicht...). Von daher: Wer fantastische Romane mag, dürfte mit diesem Buch nicht viel falschmachen und sich hoffentlich ebenso gut unterhalten fühlen wie ich.

4
Durchschnitt: 4 (1 Bewertung)
Horch und Guck: 
 

Hellboy - Call of darkness

Hellboy ist eine Wesenheit, die auf der Erde erschien, als ihn Rasputin für die Nazis beschwor, um den verlorenen Weltkrieg doch noch zu gewinnen. Professor Broom, der ihn eigentlich töten sollte, nahm ihn stattdessen bei sich auf, erzog ihn wie seinen eigenen Sohn und machte ihm zum Mitglied seiner Geheimorganisation, die bösartige übernatürliche Wesen bekämpft. Jahre später hat sich Hellboy mit seinem Job abgefunden, in dem er sogar recht gut ist, ihn aber nicht immer erledigt, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Trotzdem machen sich Broom und sein Schützling auf den Weg nach London, um eine dortige Geheimgesellschaft bei einem Einsatz zu unterstützen. Währenddessen müssen sie eine weitreichende Entdeckung machen: Jemand versucht die unsterbliche Hexe Nimue, einst die Blutkönigin genannt, wieder zum Leben zu erwecken. Damals konnte nur König Arthus mit dem legendären Schwert Excalibur sie verletzen - sie zu töten gelang jedoch auch ihm nicht. Wenn Nimue ihre Macht zurückerhält, könnte das schreckliche Folgen für die gesamte Menschheit haben, da sie alle Übernatürlichen unter ihrem Banner vereinen und wieder gegen die Menschheit in den Krieg führen würde. Hellboy ist nach Ansicht von Broom derjenige, der die Blutkönigin stoppen kann - oder derjenige, der mit ihr die Apocalypse über die Erde bringt, wenn sich seine dunkle Seite als stärker erweist...

Nachdem es ja bereits zwei Hellboyfilme mit Ron Perlman in der Hauptrolle gab, war es lange Zeit still um den ungewöhnlichen Helden. Ich persönlich mag Hellboy ja gerade, weil er nicht der typische Held ist und die Storys in den beiden ersten Filmen sehr gelungen waren. Dieser hier hat mich weniger begeistert zurückgelassen. Zunächst einmal gibt es nicht nur einen neuen Hauptdarsteller, sondern es wird alles auf Null gedreht, so als hätte es die beiden ersten Filme nie gegeben. Den Grund hierfür verstehe ich einfach nicht. Die Geschichte ist dieses Mal okay, aber weniger durchdacht und leider auch etwas krude, wenn ich ehrlich sein soll. Mila Jovovich ist als Nimue großartig wie immer, aber alle anderen Darsteller agieren recht hölzern und teilweise ungewollt komisch. Schade, hier wird Potenzial verschenkt, da Hellboy durchaus mehr zu bieten hat.

3
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Matthias Brandt "Blackbird"

Morten ist Fünfzehn und lebt in den 80er in einer mittelgroßen deutschen Stadt. Seine Pläne für die Zukunft sehen so aus, wie die von vermutlich allen Teenagern: die Schule halbwegs geräuschlos hinter sich bringen und das Abi irgendwie schaffen, erste Erfahrungen mit Alkohol sammlen, zum Raucher werden und sich vielleicht auch mal verlieben. Dass sich seine Eltern gerade scheiden lassen, damit kommt Motte, wie ihn alle nennen, noch gut zurecht - die beiden haben nie eine besonders glückliche Ehe geführt und er ist froh, dass der ganze Stress vorbei ist. Doch dann bekommt er plötzlich einen Anruf, der sein Leben völlig verändert: Sein bester Freund Bogi ist krank - Krebs. Als Motte sich dann auch noch das erste Mal richtig verliebt, muss er erfahren, wie nah Freunde und Trauer, Leben und Tod sich manchmal sein können...

Klar kenne ich Matthias Brandt als Schauspieler. Dass er auch Bücher schreibt, war mir nicht bewusst, bis mir mein lokaler Buchhändler eine Leseprobe dieses Romans in die Hand drückte. Ich war erst skeptisch, eigentlich lese ich privat ganz andere Genre, fand aber, dass ich, wenn ich sie schon mal hatte, auch die Probe lesen konnte. Mich hat diese so begeistert, dass ich mir kurz danach tatsächlich das Buch gekauft habe. Matthias Brandt ist ein toller Erzähler, der eine mit der Hauptfigur Morten einen hervorragenden Ich-Erzähler geschaffen hat. Als Leser*in kann man völlig mit ihm mitfühlen und fühlt sich mehrfach an die eigene Jugend und ähnliche Fragen, wie die vor denen Morten steht, erinnert. Dabei erweist sich Brandt nicht nur als ein genauer Beobachter von Menschen und ihren Eigenarten, sondern stattet Morten auch mit einem sehr feinen Humor aus. Ich kann Blackbird uneingeschränkt empfehlen.

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