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A. Lee Martinez "Eine Hexe mit Geschmack"

Im Zauberreich ignoriert ein Ehepaar den Fluch eines sterbenden Zauberers und bekommt trotzdem ein weiteres Kind. Dummerweise schlägt der Fluch sofort zu und die Tochter erweist sich als Untote. Nachdem sie Jahre im dunklen Keller der Familie verbracht hat, holt sie eine alte Hexe zu sich und unterweist sie in der Kunst der Hexerei. Nachdem diese durch zwei Räuber ermordet wird, macht sich die namenlose, untote Hexe begleitet von einer dämonenbessenen Ente und einem Troll auf in das nahegelegene Dörfchen Fort Handfest.

Dort fühlt sie sich eigentlich ganz wohl, aber die Ruhe in dem kleinen Ort währt nicht lange: Ein weißer Ritter erscheint und berichtet von einer Horde Goblinge, die sich nähern und alles fressen, was ihnen in den Weg kommt. Gemeinsam gelingt es dem Ritter, der Hexe und den Soldaten des Forts den Angriff niederzuschlagen, doch die Hexe erkennt, dass ein mächtiger Zauberer hinter der ganzen Sache steckt. Er muss aufgehalten werden, sonst wird es zu weiteren, schlimmeren Angriffen kommen. Gemeinsam mit ihren Gefährten und dem weißen Ritter macht sie sich also auf den Weg, den Übeltäter zu finden. Dumm nur, dass sie dabei den zweiten Teil ihres Fluches erkennen muss: einen unsäglichen Appetit auf Menschenfleisch. Und der weiße Ritter ist nicht nur ausgesprochen tapfer und tugendhaft, sondern auch noch extrem lecker...

Dieses Buch ist meiner Meinung nach eines der besten von Martinez. Die Geschichte ist witzig und gut erzählt und die Hauptfiguren sind herrlich skurril. Die Hexe ähnelt dem Bild der Hexen, wie es auch bspw. Terry Pratchett zeichnet, was mir persönlich schon immer recht gut gefallen hat. Mein Highlight ist aber Molch, die von einem Dämonen bessesene Ente. Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen. Wie auch bei seinen anderen Büchern liefert Martinez sicher kein Meisterstück der Literaturgeschichte ab, aber solide und lustige Fantasy. Wer also Oma Wetterwachs und Nanny Ogg in sein Herz geschlossen hat, der sollte auch einmal bei der Hexe ohne Namen aber mit großem Hunger vorbeischauen: Sie dürfte ihm/ ihr gefallen.

4
Horch und Guck: