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A. Lee Martinez "Terror der Tentakel"

Dem Neptuner Mulusk ist es gelungen die Erde zu erobern - indem er den Bewohnern Drogen ins Wasser gemischt hat, die es verhinderten, dass sie ihm Widerstand leisten konnten. Nach Jahren der Verehrung wird es ihm jedoch zu viel: Er beendet die Drogenbeigabe und überlässt die Menschen wieder ihrem freien Willen. Bis die Wirkung ganz verflogen ist, bleiben jedoch noch einige Jahrzehnte, so dass er sich weiterhin auf der Erde aufhalten und weitere Probleme dort lösen kann (wie bspw. die Energieversorgung etc.). Molusk ist nämlich wie alle Neptuner unglaublich intelligent und der Wissenschaft nahezu verfallen. Ein Problem ist für ihn nur ein neuer Sachverhalt, der gelöst werden will.

Durch seinen Wissensdurst und seine Neigung, fremde Planeten zu erobern, hat er sich allerdings auch nicht nur Freunde gemacht. Um so überraschter ist er, als ein Trupp venusianischer Krieger bei ihm vor der Tür steht und ihn quasi in Schutzhaft nehmen will, da ein Unbekannter plant, ihn zu töten. (Eigentlich haben die Venusianer wegen eines bedauerlichen Zwischenfalls mit ihrer Königin bzw. Ex-Königin noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen, da sie aber darauf bestehen, ihn selbst zu bestrafen, müssen sie ihn wohl oder über vor der Bedrohung beschützen.) Molusk hält zunächst nichts von dem Angebot, muss jedoch bald feststellen, dass an der Bedrohung etwas dran ist. Und sein neuer Feind erweist sich ihm durchaus als ebenbürdig. Ehe er sich versieht, befindet er sich gemeinsam mit der Venuskriegerin Zala auf der Jagd quer über Terra und bis nach Luna auf den Spuren seines mysteriösen Feindes...

Dies ist das seit langem beste Buch, dass ich von Martinez gelesen habe, wenn nicht sogar sein bestes überhaupt. Die Geschichte hat einfach riesen Spaß gemacht. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Molusk, der sich als herrlich ironisch erweist. Seine Rededuelle mit Zala sind wirklich gelungen und sehr gut gefallen haben mir auch die Ideen über die anderen Bewohner der Planeten unseres Sonnensystems. (Mein Highlight war die Erklärung für fortdauernde Spannung zwischen Terra und Luna - um nicht zu spoilern, erläutere ich das jetzt nicht weiter.) Wer Spaß an humorvoller Fantasy-Science-Fiction-Literatur hat und/oder Martinez mag, sollte bei diesem Buch unbedingt zugreifen.

5
Horch und Guck: