Flavia ist 11 Jahre alt und die jüngste von drei Schwestern. Nach dem Tod der Mutter, an die Flavia sich kaum erinnern kann, hat der Vater sich völlig zurückgezogen, nur noch seine Briefmarkensammlung interessiert ihn. Und auch ihre Schwestern sind keine wirklichen Hilfen, Ophelia ist ausschließlich damit beschäftigt gut auszusehen und Daphne hat ihre Nase ständig in einem Buch. Flavias Zuflucht ist da die Welt der Chemie, sie hat das Labor eines Vorfahren übernommen und sich einiges an Wissen in diesem Bereich angeeignet.
Eines Nachts belauscht sie einen Streit zwischen ihrem Vater und einem Unbekannten, kann jedoch nicht herausfinden, worum es dabei geht. Am nächsten Morgen findet Flavia einen Sterbenden im familiären Gurkenbeet, der ihr als letztes Wort noch "Vale" zuhaucht. Als die Polizei die Ermittlungen aufnimmt, gerät ihr Vater schnell in den Verdacht der Mörder der zunächst noch unbekannten Leiche zu sein. Flavia kann das nicht glauben und nimmt eigene Ermittlungen auf, die sie bald in die Vergangenheit ihres Vaters führen.
Offenbar hat sich einst einer seiner Lehrer vom Glockenturm der Schule gestürzt und dabei das selbe Wort gerufen wie der Sterbende im Gurkenbeet - "Vale" - und der Tote entpuppt sich als ein ehemaliger Mitschüler ihres Vaters. Dann entdeckt Flavia auch noch, dass zwei seltene Briefmarken hinter den ganzen Ereignissen stecken und langsam kommen ihr die ersten Zweifel: Was wenn ihr Vater doch der Mörder ist?
Mir hat das Buch recht gut gefallen und ich kann es jedem, der Sinn für Ironie und schwarzen Humor hat, durchaus empfehlen. Die Ereignisse werden aus der Sicht der 11-jährigen Flavia erzählt, die ein ziemlich ungewöhnlicher Charakter ist und sich durch eine recht gelungene Mischung aus Altklugheit, Arroganz und Zynismus auszeichnet. Genau das macht auch den Reiz des Buches aus, der eigentliche Kriminalfall ist eher ein bisschen konventionell, allerdings solide und logisch konstruiert. Ich jedenfalls hab mich sehr gut unterhalten gefühlt und bin gespannt auf die angedeutete Fortsetzung.