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Ari Marmell "Die Horde - Die Schlacht von Morthûl"

Es sieht nicht gut aus für Morthûl, den unsterblichen Leichenkönig: Seinen letzten großangelegten Zauber hat der Halbelf Ananias duMark in letzter Minute zunichte gemacht und nun steht ein vereintes Heer der Kräfte des Guten bereit sein Land zu erobern. Um seinen Untergang zu verhindern, stellt er ein Dämonenkorps zusammen, welches die besten KämpferInnen der verschiedenen Hordenvölker vereint. Dumm nur, dass sich die Mitglieder seiner Eliteeinheit so gar nicht leiden können und mehr darauf aus sind, einander zu ermorden, als zusammenzuarbeiten.

Es bedarf einiger Abenteuer bis sich die bunte Truppe soweit zusammenrauft, dass ihr der entscheidende Auftrag gegeben werden kann, welcher sie weit hinter die feindlichen Linien führen wird. Doch obwohl es ihnen gelingt ihre Mission erfolgreich zu beenden, müssen sie nach der Rückkehr in ihre Heimat erkennen, dass der Krieg bereits stattgefunden hat und sie verloren haben. Doch Morthûl wäre kein jahrtausende alter Magier, wenn er nicht noch ein Ass im Ärmel hätte, welches eine überaus unerfreuliche Überraschung für seinen Erzfeind duMark beinhalten würde...

Storytechnisch bietet das Buch auf den ersten Blick nicht viel, auch nicht viel Neues: Es ist die typische Geschichte der Entwicklung eines Heldentrüppchens, okay in diesem Fall der Antihelden. Sie werden zusammengewürfelt, erleben während ihrer Ausbildung verschiedene Abenteuer und lernen schließlich sich aneinander zu gewöhnen und werden sogar Freunde. Naja, das ist hier nicht ganz so. Einige können dem Drang dann doch nicht wiederstehen sich gegenseitig umzubringen. Was mir an dem Buch wirklich gut gefallen hat, ist die Grundidee dieses Mal die Bösen in den Mittelpunkt zu stellen. Und das gelingt dem Autor hervorragend: Seine Charaktere sind interessant und witzig, die verschiedenen Völker kontrastreich und intelligent beschrieben. Es macht einfach einen Heidenspaß ihre Abenteuer zu verfolgen und zu lesen, wie sich bspw. der Ork und die Trollin immer wieder streiten. Sicher ist "Die Horde" kein Meilenstein der Fantasy, aber ein sehr unterhaltsames Buch, das ich durchaus empfehlen kann. Einzig die Sache mit den Kapiteln sollte der Autor nochmal überdenken: Auf knapp 600 Seiten nur 11 Kapitel führt dann doch zu ziemlich langen Lesesessions, selbst wenn man abends im Bett nur noch mal schnell ein Kapitel lesen möchte.

4
Horch und Guck: