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Bella Mackie "How to kill your family"

Grace Bernard sitzt im Gefängnis, weil sie die Verlobte ihres besten Freundes vom Balkon gestoßen haben soll, woraufhin diese starb. Grace beharrt darauf, unschuldig zu sein - und ist es in diesem Fall tatsächlich. Was jedoch niemand weiß: Sie ist eine sechsfache Mörderin. Um sich an ihrem Vater zu rächen, der sich nie um sie oder ihre Mutter gekümmert hat, obwohl er steinreich ist, hat sie einen perfiden Plan zur Auslöschung der gesamten Familie entsonnen. In ihrem Tagebuch beschreibt sie, wie sie sich, angefangen bei ihren Großelternbis hin zu ihrer Halbschwester, durch die Familie mordete. Doch jetzt kurz vor dem Ziel (ihrem Vater) sitzt sie im Gefängnis fest. Soll das wirklich das Ende ihrer Rachepläne gewesen sein?

Ich bin durch einen Newsletter auf das Buch aufmerksam geworden und es hatte interessant geklungen, also habe ich ihm eine Chance gegeben. Nach der Lektüre bin ich etwas ambivalent: Einerseits ist Grace stellenweise sehr zynisch und böse, ihr Racheplan perfide - das hat mir gut gefallen. Dann ist sie aber nicht böse genug, als Leser*in kann irgendwie nachvollzogen werden, warum sie sich rächen will und nett war ihre Familie ja nun wirklich nicht. Die Figur der Grace ist darüber hinaus in sich selbst nicht stimmig: Auf der einen Seite sehr intelligent, dann wieder sehr naiv - eine unabhängige Frau, die aber dann wieder völlig an ihrem Jugendfreund hängt, ohne dies zu bemerken. Zusammengefasst: Ich hatte mir mehr von dem Buch versprochen.

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Horch und Guck: