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C. J. Tudor "Schneewittchen schläft"

Gabe ist mal wieder zu spät auf dem Weg von der Arbeit nach Hause und er weiß, dass seine Frau alles andere als begeistert sein wird, dass er es wieder nicht zum gemeinsamen Abendessen geschafft hat. Dann kommt auch noch ein Stau auf der Autobahn hinzu - in dem er plötzlich zu seinem Erstaunen im Wagen vor ihm seine Tochter Izzy sieht, die eigentlich zu Hause sein sollte. Sein Versuch, den Wagen zu verfolgen, scheitert kläglich und ein Anruf bei seiner Familie lässt seinen schlimmsten Albtraum wahr werden: Seine Frau und seine Tochter sind ermordert worden. Nur warum hat er Izzy dann gerade noch in einem Wagen gesehen? Drei Jahre später zieht Gabe immer noch über die Straßen und Rasthöfe und sucht seine Tochter. Und so langsam sieht es so aus, als würden seine Bemühungen erfolgreich sein - er findet den Wagen, in dem er sie damals gesehen hat. Allerdings wurde dieser in einem See versenkt und im Kofferraum liegt die Leiche eines Mannes. Gabe lässt sich davon nicht abschrecken und kommt einer Organisation auf die Spur, die sich "die Anderen" nennt und gefährlich ist, als er sich hätte träumen lassen...

Die Autorin schafft es wie auch schon in ihren anderen beiden Romanen einen spannenden Thriller mit leicht mystischen Elementen zu erschaffen. Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben und die Auflösung eines Thrillers würdig überraschend, aber logisch. Ich bin mir nicht sicher, ob der Teil der Geschichte, den ich eben als "mystisch" bezeichnet habe, unbedingt was für jeden Thrillerfan ist. Um nicht zu spoilern, mag ich gerade nicht deutlicher schreiben, was ich damit meine, wer das Buch liest, wird es aber vermutlich verstehen. Kritisch sehen kann man sicher auch, dass ein bisschen viel Zufall mitspielt - die Kellnerin, die Gabe in der Raststätte öfter bedient, spielt eine größere Rolle, als zunächst zu vermuten ist. Dieses Element ist aber für die Geschichte aus meiner Sicht notwendig, daher will ich hier mal nicht allzu viel nörgeln - und ich habe auch schon deutlich schlechtere Plots gelesen.

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Horch und Guck: