Arthur Conan Doyle ist ein junger Arzt, frisch von der Universität und noch auf dem Weg sich einen Ruf als Mediziner zu erarbeiten. Nachdem er sich wegen dessen bedenklicher Behandlungsmethoden mit einem ehemaligen Kommilitonen überworfen hat, in dessen Praxis er mitarbeiten sollte, eröffnet er seine eigene Arztpraxis. Ärgerlicherweise bleiben die Patienten jedoch aus - bis auf die junge Miss Heather Grace, die Doyle zunächst wegen eines Augenleidens aufsucht, ihm dann jedoch auch von ihren Albträumen und einem merkwürdigen Verfolger berichtet. Doyle kann sich auf die Geschichte keinen Reim machen und kontaktiert schließlich den Edinburgher Professor Dr. Joseph Bell, der aufgrund seiner streng logischen Deduktionen bereits zu Doyles Studienzeiten von der Polizei konsultiert wurde. Und Bells Hilfe erweist sich schnell als dringend notwendig, denn der Fall nimmt immer bedrohlichere Züge an und enthüllt schließlich ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit...
Sherlock Holmes ohne Sherlock Holmes selbst - dafür aber mit seinem Autor und dem Vorbild für die Figur des Holmes, Dr. Joseph Bell. Die Ähnlichkeiten sind evident und ebenso die Parallelen zu einem der bekannteren Fälle von Holmes und Watson, dem der einsamen Radfahrerin. Das Buch ist aber kein Abklatsch der Geschichten um den Meisterdetektiv, sondern eine intelligente und spannende Ausweitung des Universums. Die Geschichte wird gut erzählt und stimmig verpackt - man sieht beim Lesen förmlich die Kerzen, das Gaslicht und den Nebel in den Straßen englischer Städte, der nur vom Regen unterbrochen wird. Ich habe das Buch an einem Wochenende durchgelesen, so sehr hat es mich gepackt und kann es daher nur jedem Holmes-Fan wärmstens empfehlen.