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Grady Hendrix "Southern Gothic"

Patricia Campbell ist eine typische Südstaaten-Mutter: Ihr Mann verdient das Geld, sie kümmert sich um Haushalt, Kinder und die demente Schwiegermutter. Zusätzlich engagiert sie sich im Carpool und gründet nach einem kleinen Skandal (sie hatte das Buch nicht gelesen) mit anderen Frauen ihren eigenen True-Crime-Buchclub. Als mit James Harris der Neffe einer eher als unangenehm bekannten Nachbarin ihr Hause übernimmt, ist sie zunächst erfreut über den gebildeten und gut aussehenden neuen Nachbarn. Doch bald kommen ihr Zweifel, ob James wirklich der ist, der er zu sein vorgibt. Hat Patricia zu viele True-Crime-Romane gelesen und vermutet nun völlig unberechtigt hinter jeder Merkwürdigkeit einen Verbrecher? Doch je mehr sie ihren Spuren nachgeht, umso deutlicher wird es: James Harris steht in Verbindung zu mehreren merkwürdigen Vorkommnissen mit Kindern und Jugendlichen. Als Patricia in jedoch in flagantri ertappt, erkennt sie, dass er das Blut seiner jungen Opfer trinkt. James Harris ist ein Vampir - aber die gibt es doch gar nicht, oder?

Das Buch hat mir vor allem im Hinblick auf seinen Humor (ja, vermutet man zunächst gar nicht) gefallen. Der Autor blickt mit einem liebevollen Augenzwinkern auf die amerikanischen Südstaaten und die Stereotype ihrer Bewohner*innen, was sich immer wieder in diesem Buch bemerkbar macht. Darüber hinaus ist ihm ein wirklich guter moderner Vampirroman gelungen. Und er hat wirklich Talent für unsympathische Männer - an Patricias Stelle hätte ich mich schon auf den ersten Seite von meinem Ehemann getrennt.

 

4
Horch und Guck: