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Hannah Whitten "Für den Wolf"

Die erste Tochter gehört dem Thron, die zweite Tochter gehört dem Wolf - so lautet das Gesetz im Königreich Valleyda seit Jahrhunderten. Auch die Zwillinge Neve und Red wachsen damit auf: Neve wird als Erstgeborene einst Königin werden, Red als jüngere Zwillingsschwester an dem Wolf geopfert werden. Neve kann nicht verstehen, dass ihre Schwester ihr Schicksal offensichtlich akzeptiert, doch sie weiß nicht, dass Red eine merkwürdige Kraft in sich spürt, von der sie befürchtet, dass sie für die Menschen in ihrer Umgebung gefährlich werden kann. Und so lässt sie sich schließlich in den Wilden Wald bringen, über den der Wolf wacht und der die Menschen vor den Monstern aus der anderen Welt beschützt. Viele hoffen, dass Red es schaffen wird, den Wolf zu überreden, die fünf Könige, die mittlerweile als Götter verehrt werden, wieder freizulassen. Doch nach ihrer Ankunft im Wald muss Red bald erfahren, dass nicht alle alten Geschichten wahr sind - vielmehr wurden einige vollkommen verdreht. Und nun machen sich andere Kräfte daran, Neve zu manipulieren, die alles tun würde, um ihre Schwester zurück zu bekommen...

Das Buch greift Grundelemente bekannter Märchen - insbesondere Rotkäppchen und meiner Meinung nach auch ein bisschen Die Schöne und das Biest - auf und macht daraus einen Fantasyroman mit recht viel Romantik. Das liest sich recht nett und wird auch spannend geschrieben, aber wirklich umgehauen hat mich das Buch dadurch auch nicht. Es braucht ein wenig, bis den Leser*innen die ganzen Zusammenhänge enthüllt werden - statt die Spannung zu steigern, hat mich das ehrlich gesagt leicht genervt, weil ich es dadurch sehr anstrengend fand, mich in die Welt hineinzufinden. Und die Liebesgeschichte zwischen Red und dem Wolf war mir zu sehr im Fokus - ich werde vermutlich nie Fan von Romantacy, sondern bleibe deutlich klarer Fantasy-Leserin. Trotzdem bin ich gespannt, wie es in Band Zwei weitergehen wird.

 

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Horch und Guck: