Eigentlich wollte Thomas Jeromin mit seiner Familie ein paar erholsame Tage beim Skifahren verbringen. Doch kaum sind sie in ihrem Hotel angekommen, erfahren sie, dass in der Nähe die Leiche eines Mannes aufgefunden wurde, offenbar erstochen. Seltsamerweise kennt niemand den Toten. Da der örtliche Polizeichef gerade im Krankenhaus ist, werden Thomas und Ivan um Hilfe gebeten. Zunächst eher verhalten, doch nachdem Thomas durch einen verstauchten Fuß ans Bett gefesselt ist, immer stärker, beginnen die beiden mit den Ermittlungen. Ein anderer deutscher Gast kann das Rätsel um die Identität des Toten schließlich lösen: Er war ein bulgarischer Historiker, der sich mit dem deutschen Gast, einem Mitarbeiter der Stasiaufklärungsbehörde treffen wollte. Es sollte um die Offenlegung von unfassbaren Verbrechen während der kommunistischen Diktatur in Bulgarien gehen - und darum, wie Seilschaften der beteiligten Personen bis heute einen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben im Land haben. Es erscheint naheliegend, dass jemand aus diesem Kreis den Historiker ermordet oder den Auftrag dazu erteilt hat. Das Problem ist nur, die betreffende Person zu finden...
Mir hat dieser Fall deutlich besser gefallen als der letzte Band. Durch seine Verletzung ist Jeromin gezwungen tatsächlich zu ermitteln - durch Nachdenken und Gespräche mit verschiedenen Personen. Hier kommt somit wieder viel mehr eigentliche Polizeiarbeit zum Tragen. Auch die Thematik des Buches - der Widerstand in Bulgarien gegen den Kommunismus und wie er niedergeschlagen wurde - hat mich sehr interessiert, hiervon hatte ich bisher ehrlich gesagt nichts gewusst. Schade finde ich nur die Auflösung des Mordfalles: Der Täter ist jemand, der im Buch überhaupt keine Rolle gespielt hat und völlig anonym bleibt. Das fand ich ein bisschen frustriend, weil ich gerne mitrate, wer der Mörder ist. In diesem Fall hatte ich gar keine Chance richtig zu raten.