Microsoft will mit einer Studie rausgefunden haben, dass die zukünftige Version 8 ihres Webbrowsers Internet Explorer der schnellste ist. Ja, ich hätte den Beitrag zu dieser Studie aus der Kategorie "Statistiken, die keiner braucht" auch überschreiben können mit "Microsoft gewinnt im Schwanzvergleich."
Neben der Nebensächlichkeit, ob der Schwanz von Bill Gates 0,2 mm länger ist Browser von Microsoft eine Website in 3,40 statt 3,42 sec. lädt, sind mir aber noch einige "Ungereimtheiten" aufgefallen:
Wie Golem.de hinweist, beschränkt sich Microsoft auf die reinen Ladezeiten von Websites, obwohl dies seit Ajax und Java Script nicht der ausschlaggebende Punkt mehr ist. Da Microsofts Internet Explorer 8 hier aber den Kürzeren hat zieht, wird das aus der Studie rausgenommen. Außerdem hat Microsoft beim Schwanzvergleich Viagra genommen. Schließlich treten im Benchmark-Test die Vorabversion des Internet Explorer gegen ältere stabile Versionen an, obwohl auch hier bereits schnellere Entwicklerversionen existieren.
Des Weiteren verwundert es, warum Microsoft nicht auch den Opera getestet hat. Nun ja, werden Sie sagen, den nutzt ja kaum einer. Ja, mag sein, aber den Google Chrome ja auch nicht. Und wenn man schon nach Verbreitung geht, dann hätte eher Apples Safari neben dem Firefox mit in den Test gehört:
(Quelle: Net Applications)
Schaut man sich die Zahlen der Studie mal genauer an, so schmilzt der Vorsprung des Internet Explorers auch schnell zusammen. Es ist ja unerheblich, ob der Internet Explorer bei 12 von 25 Seiten vorne liegt. Wenn, dann kommt es ja auf die Gesamt- oder Durchschnittszeit an und hier teilt sich Microsoft mit Chrome den ersten Platz. Ob jetzt die 0,3 Sekunden (oder 10%), die der Firefox im Schnit langsamer ist so ins Gewicht fällt sei einmal dahin gestellt.
Interessant ist außerdem, dass der Internet Explorer nicht einmal die Microsoft eigenen Seiten am schnellsten darstellen kann. Hier liegt der Internet Explorer sogar (insgesamt) auf dem letzten Platz. Lediglich auf der Seite live.com hat der Internet Explorer knapp die Nase vorn, die scheint aber von der Performance so beschissen zu sein, denn eine Website, auf der kaum etwas drauf ist, außer ein Sucheingabefeld und 3 1/2 Sekunden zum laden braucht... Googles Pendant schafft dass in weniger als einem zehntel der Zeit.
(Quelle: Microsoft)
Also eine Studie der Kategorien "Statistiken, die keiner braucht" und "nachrechnen müssen Sie schon selber."