Die Mitglieder des Raben haben sich mehr oder weniger zur Ruhe gesetzt und gehen jetzt anderen Beschäftigungen nach als dem Söldnerleben. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als Lyanna, die Tochter von Denser und Erienne, in Gefahr gerät. Das Mädchen ist bereits in ihrem zarten Alter eine mächtige Magierin, die die Macht aller Kollegien kontrollieren könnte. Doch der eine Weg ist seit den Tagen Septerns verpönt und vor allem Dordovar tut alles, um sein erneutes Erstarken zu verhindern. Erienne gelingt es zwar mit Lyanna zu fliehen, doch ihre Häscher geben nicht auf und verbünden sich sogar mit den Schwarzen Schwingen - Hexenjägern der übelsten Sorte. Denser gelingt es zwar den Raben wieder zu vereinen, doch ob dieser eine erfolgreiche Rolle, in den sich abzeichnenden Kämpfen spielen wird, scheint einmal wieder mehr als unsicher zu sein...
Der fünfte Band setzt nicht unmittelbar an der Handlung in den Vorgänger-Büchern an, was durchaus erholsam ist und den Figuren auch Zeit für eine Weiterentwicklung gegeben hätte. Diese Chance wird von dem Autor jedoch nicht genutzt. Stattdessen bleibt alles beim alten: Wenig Handlung, viel Gerede und der Versuch durch Orts- und Personenwechsel Spannung zu erzeugen. Dies allein reicht jedoch nicht, wie man als LeserIn schnell merkt. Auch die Charaktere sind immer noch die gleichen: Erienne geht mir schrecklich auf die Nerven - ein wenig Reflektionsvermögen würde ihr guttun, schließlich ist sie schuld am Schicksal ihrer Tochter. Und warum Hirad ein Barbar ist bzw. was dieses Volk in der Welt Balaia ausmacht, wird immer noch nicht erklärt. Sicher scheint mir nur so langsam zu sein, dass Hirad offenbar der einzige Barbar im gesamten Romanzyklus ist.