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Jay Kristoff "Die Prüfung" (Nevernight 1)

Mia Corvere ist zehn, als ihr behütetes Leben zusammenbricht. Ihr Vater wird als Verräter an der Republik gehängt, ihre Mutter und ihr kleiner Bruder ins Gefängnis gesperrt. Mia soll eigentlich ertränkt werden, doch ihr gelingt die Flucht. Sie macht die Bekanntschaft des Antiquitätenhändlers Mercurio, der sie unter seine Fittiche nimmt. Sechs Jahre später ist es soweit: Er schickt Mia zur Roten Kirche, um ihre Ausbildung als Assassinin abzuschließen. Mia will die Prüfungen dort unbedingt bestehen, denn nur so, glaubt sie, hat sie schließlich die Chance sich an den Männern zu rächen, die für das Unglück ihrer Familie verantwortlich sind. Die Ausbildung in der Roten Kirche ist sprichwörtlich mörderisch, doch Mia findet selbst an diesem Ort schließlich Freunde. Ihre Fähigkeiten als Dunkelinn mit einer Schattenkatze, die sich von ihrer Angst ernährt, helfen ihr zusätzlich so manche der Prüfungen zu bestehen. Doch ist dies wirklich der Weg, den sie beschreiten soll?

Dies ist wirklich ein absolut empfehlenswertes Buch. Dem Autor gelingt es eine faszinierende und umgewöhnliche Welt zu erschaffen, mit einer ebensolchen Heldin. Mia ist völlig anders als die meisten weiblichen Romanfiguren: Nicht nur, dass sie auf einem unerbittlichen Rachefeldzug ist, sie raucht auch wie ein Schlot und zu Beginn des Buches erlebt sie ihr erstes Mal auf eine sehr ungewöhnliche Weise, bei der Romantik keine Rolle spielt. Die Welt ist sehr durchdacht und ich habe ein ähnliches Setting noch nirgendwo anders gelesen - etwas, das mir bei Büchern auch immer gut gefällt. Zusätzlich hat der Erzähler im Buch einen sehr schönen Hang zur Ironie, wie sich an den Kommentaren in den Fußnoten immer wieder zeigt. Wer also mal was anderes lesen will, sollte Nevernight einen Versuch zukommen lassen.

5
Horch und Guck: