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Jeffrey Archer "Imperium"

Mal wieder was aus der Reihe "steht seit Ewigkeiten im Regal - keine Ahnung, wie ich da dran gekommen bin":

Lubji Hoch erlebt als tschechischer Jude den Terror der Nazis und entkommt seiner Ermordung nur durch eine waghalsige Flucht nach England. Nach einer steilen Karriere in der Armee, baut er in Berlin den am bodenliegenden Zeitungsmarkt im britischen Sektor wieder auf und findet Gefallen an der Branche. Er ändert seinen Namen in Dick Armstrong und dank seines kaufmännischen Geschicks gelingt es ihm bald eines der weltweit größten Medienimperien aufzubauen.

Keith Townsend entstammt einer australischen Verlegerfamilie und übernimmt nach seinem Studium in Oxford das Familienunternehmen. Auch Townsend verfügt über kaufmännisches Talent, zusätzlich kombiniert mit einem Spielergeist, der ihn Risiken ohne mit der Wimper zu zucken eingehen lässt. Auch ihm gelingt es durch entsprechende Expansionen bald einen internationalen Medienkonzern aufzubauen. Er muss jedoch feststellen, dass er einen Konkurrenten hat, der ihm in Sachen Geschäftssinn, Machtstreben und Cleverness in Nichts nachsteht: Dick Armstrong. Und bald wird klar, dass nur einer der beiden Männer diese Konfrontation überstehen wird...

Das Buch klang eigentlich so als hätte es Potenzial, leider hat mich die Lektüre dann doch ziemlich enttäuscht. Zwar ist die Geschichte gut angelegt und erzählt zunächst parallel den Werdegang der beiden Hauptfiguren, kommt jedoch über Oberflächlichkeiten und Klischees nicht hinaus, die mich schnell nervten. Hinzukommt, dass beide Hauptfiguren nicht gerade sympathisch sind, wobei Townsend ein bisschen weniger schlimm ist als Armstrong, der am Ende nur noch eklig wirkt. Auch der Anspruch auf Authentizität der geschilderten Ereignisse  (offenbar gibt es Bezüge zu den Auseinandersetzungen zwischen dem Briten Robert Maxwell und seinem australischen Rivalen Rupert Murdoch) kann da nicht mehr für eine bessere Bewertung sorgen. Fazit: Ein Buch für den absoluten Notfall, ansonsten würde ich mich für alternative Lektüre entscheiden -  egal worin sie besteht.

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Horch und Guck: