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John Matthews "Stadt in Angst"

New York 1891: In der Stadt geht ein Mörder um, dessen Opfer Prostituierte sind. Er schlägt schnell zu, immer mit dem Messer und der gleichen Technik, die auf medizinische Kenntnisse schließen lässt. Unverkennbare Parallelen zu einer Mordserie, die erst kurz vorher im Londoner East End stattgefunden hat. Ist Jack the Ripper nach New York gekommen? Die amerikanische Polizei bittet ihre Kollegen von Scotland Yard um Hilfe, die ihnen in Gestalt des kürzlich nach New York gezogenen Kriminalanalytikers Finley Jameson gewährt wird. Dieser ist ein Schüler von Thomas Colby, einem der Hauptermittler im Ripperfall. Gemeinsam mit dem New Yorker Cop Joseph Agenti macht sich Jameson auf die Jagd nach dem Mörder, der offenbar wirklich der Ripper ist. Doch ihre Ermittlungen lassen die beiden auch mit dem örtlichen, organisierten Verbrechen in Auseinandersetzungen geraten und bald müssen sie nicht nur den Ripper finden, sondern sich auch noch persönlicher Angriffe erwehren...

Ich hatte das Buch mit großer Begeisterung angefangen zu lesen, war es doch genau auf meine Lieblingsthemen und -settings zugeschnitten. Diese Begeisterung hat sich allerdings im Laufe der Lektüre leider gelegt. Ich kann dabei gar nicht so genau sagen, woran das eigentlich gelegen hat - irgendwie bin ich mit dem Buch und vor allem den Hauptcharakteren einfach nicht warm geworden. Die Handlungs des Falls selbst ist dabei gut und logisch konstruiert, es wird tatsächlich ermittelt und die Lösungen der Schritte zur Identifikation des Rippers sind auch gut nachvollziehbar. Aber irgendwie wird einfach zu viel in die Handlung integriert - Konflikte innerhalb der New Yorker Polizei, die Auseinandersetzung mit dem örtlichen Gangster Tierney, die sich andeutende Liebesgeschichte von Jameson, die Vergangenheit beider Ermittler - das könnte man durchaus alles in einen Roman verpacken, aber dann müsste es auch auserzählt werden. Und die Zeit dafür nimmt sich Matthews leider nicht, was schade ist, denn der Roman hätte durchaus Potenzial zu mehr gehabt. 

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Horch und Guck: