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Kerstin Pflieger "Die Alchemie der Unsterblichkeit"

Ein bisschen komisch zumute ist dem jungen Gelehrten Icherios Ceihn schon, als er im Auftrag des Ordens der Rosenkreuzer in die kleine Stadt Dornfeld reist, um dort einen Mörder zu suchen. Man schreibt das Jahr 1771 und in Karlsruhe herrscht eine Hungersnot. Ceihn, der wieder einmal kein Stipendium für sein Medizinstudium erhalten hat, ist froh sich ein wenig Geld dazu verdienen zu können und eine Beschäftigung zu haben. Doch Dornfeld liegt im Dunklen Territorium und man munkelt so einiges über diese Gegend und ihre Bewohner.

Vor Ort muss auch Ceihn bald erkennen, dass ihn sein bisheriges Wissen nicht weiterbringen wird: Nicht nur, dass ihn außerhalb der Stadtmauern Irrlichter angreifen, an deren Existenz er nicht geglaubt hat - in der Stadt leben Menschen, Vampire und Werwölfe friedlich miteinander. Doch jetzt hat es offensichtlich jemand darauf angelegt, diese Co-Existenz zu zerstören, denn die Opfer des Mörders, den Ceihn suchen soll, sind Vampire und Werwölfe - jeweils grausam zugerichtet.

Ceihn erkennt bald, dass der Täter nach einem Muster vorgeht, denn er kennzeichnet seine Opfer mit den Symbolen für die verschiedenen Elemente, offenbar setzt er ein alchemistisches Ritual in die Tat um. Ceihn muss sich beeilen, denn es könnte neue Opfer geben und einige Stadtbewohner sind mit seinen Fortschritten mehr als unzufrieden. Die Lösung des Falles bringt den jungen Gelehrten schließlich in große Gefahr und wird sein Leben für immer verändern...

Ein wirklich gut geschriebener Roman, der äußerst stimmungsvoll und mit einer interessanten Idee daherkommt. Okay, der Name der Hauptfigur erinnert an Sleepy Hollow, aber das sei verziehen. Geschickt werden die Elemente des klassischen Detektivromans mit fantastischen Elementen gemischt, so dass das Lesen einfach nur Spaß macht. Das Buch ist der erste Band einer Reihe, von der der zweite Teil bereits erschienen ist. Wenn die Fortsetzung hält, was der Erstling verspricht, dann dürfte hier noch einiges zu erwarten sein.  

4
Horch und Guck: