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Das Königshaus der Monster von Jonathan Barnes

Henry Lamb führt das typische langweilige Durchschnittsleben eines britischen Büroangestellten. Zumindest bis zu dem Tag an dem sein Großvater einen Schlaganfall erleidet und ins Krankenhaus eingeliefert wird. Plötzlich wird Henry in einen seit Jahrhunderten andauernden Konflikt hineingezogen, von dem nur wenige Menschen jemals erfahren haben. Offenbar hat Queen Victoria während ihrer Regentschaft einen Pakt mit einem Dämon namens Levaithan geschlossen, um ihr Empire zu retten und hat ihm im Gegenzug die Seelen der Einwohner Londons versprochen. Einzig das Direktorium kämpft seitdem gegen diesen Dämon - und folglich auch gegen das Königshaus. Henrys Großvater war der einzige, der den Aufenthaltsort einer Person kannte, die für diesen Kampf entscheidend sein könnte und nun ist es an Henry die rätselhaft Frau zu finden. Eine Aufgabe, die Henry an die Grenze dessen bringt, was er ertragen kann. In einem parallelen Handelsstrang erfährt der Leser zusätzlich vom Schicksal des Kronprinzen Arthur, der im Auftrag seiner Mutter von einem merkwürdigen Fremden drogensüchtig gemacht wird. Doch es scheint, dass nur Arthur und Henry gemeinsam London und seine Bewohner retten können...

Ein wirklich herrliches Buch, wenn man sich vom schrägen und, wie ich finde, sehr britischen Humor nicht abschrecken lässt. Mich hatte ja bereits das Debüt von Jonathan Barnes begeistert und der Nachfolger ist genauso gut. Es tauchen auch bekannte Figuren aus Edward Moon wieder auf, insbesondere die mordlustigen Präfekten. Irgendwie liest sich das alles immer wie Kafka auf Extasy, aber genau das ist es was diesen Autor meiner Meinung nach auszeichnet. Klasse auch wieder, wie er es versteht, den eigenen Ich-Erzähler zu dekonstruieren und unglaubwürdig zu machen. Vielleicht nicht unbedingt typische Strandlektüre, aber ich würde es jedem als Urlaubslektüre empfehlen.

5
Horch und Guck: